Begründung zur Erhaltungssatzung baulicher Anlagen gemäß § 39h Bundesbaugesetz für Grundstücke an der Urdenbacher Dorfstraße, der Straße "Jägerei", der Brückerstraße, der Hochstraße, der Gänsestraße und der Drängenburger Straße
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Redaktioneller Stand: Februar 2012 |
Die Urdenbacher Dorfstraße, die Straße "Jägerei", die Bücherstraße, die Hochstraße, die Gänsestraße und die Drängenburger Straße gehören zu den ältesten Straßen im Ortskern des Stadtteils Urdenbach. Hier ist bis heute noch eine Vielzahl von Gebäuden erhalten, die die geschichtliche Entwicklung dieses alten Ortes dokumentieren und deren weitere Erhaltung auch über die zum Teil bereits unter Denkmalschutz gestellten Gebäude hinaus dauerhaft sichergestellt werden soll.
Die erste Besiedlung Urdenbachs erfolgte vermutlich als Fischerdorf im 11. Jahrhundert entlang der Böschungskante des Altrheins. Um 1400 gewann der Ort stark an Bedeutung durch die Nutzung des Altrheins als Hafen und Umschlagplatz für Holz. Durch die Vermarktung des Holzreichtums begann ab 16. Jahrhundert die allmähliche Umwandlung von Wald in Acker- und Gartenland. Aus dieser Zeit ist bekannt, dass auf der heutigen Bücherstraße mindestens 10 Häuser standen. 1779 lassen sich 30 Pächter mit Gründstücken an der heutigen "Jägerei", der Hoch- und der Bücherstraße nachweisen.
Außerdem sind die im 17. Jahrhundert industrielle Ansätze bekannt, wie z. B. Wollspinnereien, Töpfereien, Ziegeleien (Herstellung der Ziegel für das alte Benrather Schloss, 1674 vollendet).
Noch um 1940 weist Urdenbach eine im Wesentlichen von der Landwirtschaft geprägte, gewachsene Struktur auf.
Die Bebauung besteht überwiegend aus giebel- oder traufständigen, 1- und 2- geschossigen, kleinmaßstäblichen Wohnhäusern mit zum Teil angelagerten Hofgebäuden. Charakteristisch sind geputzte Lochfassaden sowie Fachwerkbauten.
Ziel der Erhaltungssatzung ist die Erhaltung der für Dorflagen aus dieser Zeit typischen Kleinmaßstäblichkeit. Diese Kleinmaßstäblichkeit der Baukörper selbst wie auch ihrer Stellung zum Straßenraum mit vielfachen Vor- und Rücksprüngen beinhaltete für den Stadtteil Urdenbach eine ortsbildprägende Wirkung, die auch weiterhin erhalten werden soll.