Begründung zum Beschluss des Rates der Stadt vom 15.09.1983 über die Satzung zur Erhaltung baulicher Anlagen gemäß §39 h BBauG (Siedlung Heimgarten)
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Redaktioneller Stand: Februar 2012 |
Begründung zum Beschluss des Rates der Stadt vom 15.09.1983 über die Satzung zur Erhaltung baulicher Anlagen gemäß § 39 h BBauGB (Siedlung Heimgarten).
Die zu Beginn der 20er Jahre von der Stadt Düsseldorf errichteten Siedlungen, zu denen auch die 1919/20 erstellte Siedlung Heimgarten im Stadtteil Lierenfeld gehört, zeichnen sich durch ihren auch heute noch hervorragenden Wohnwert und die überdurchschnittliche Qualität des architektonischen Entwurfes aus.
Die aus den sozial- und versorgungspolitischen Ansprüchen abgeleiteten Siedlungskonzeptionen dieser Zeit sind geprägt von Qualitätsvorstellungen, die sich als konsequente Abkehr von den Mietkasernen-Blöcken des 19. Jahrhunderts sowie als Umformung englischer Gartenstadtkonzeptionen bestimmen lassen.
Aus städtebaulicher Sicht sind besonders die sorgfältige Gestaltung des Wohnumfeldes, insbesondere die durchgrünten Straßenräume, die mit der Bebauung korrespondierende Erweiterung zu Platzräumen und weitläufigen Innenhöfen sowie die sorgfältige Abstimmung der Baukörper auf ihre Umgebung hervorheben.
Die Siedlung Heimgarten ist in ihrer Gestaltung bei der verschiedene Typenhausformen bzw. Hausgruppen zu einer städtebaulichen Einheit von unverwechselbarem Charakter zusammengefasst wurden, ein sehr gutes Beispiel für eine deutsche Wohnsiedlung der Zeit nach dem 1. Weltkrieg.
Zur Erkrather Straße hin wird die Siedlung durch eine viergeschossige Mehrfamilienhausbebauung abgeschlossen. Das Torgebäude (Erkrather Straße 434-438), in dem sich Läden des täglichen Bedarfs befinden, markiert durch eine rundbogenartige Baukörperausformung die Eingangssituation in den geschlossenen Wohnhof.
In der Siedlungs- und Blockbebauung dieser Zeit war die überbaute Straße ein beliebtes Motiv. Die Straße wird nicht als trennendes Element verstanden, sondern als Bestandteil eines architektonischen Konzeptes, das sie eindeutig als zum Innenhof gehörig definiert.
Der Charakter der Siedlung Heimgarten wird im Innenbereich durch die architektonische Ausbildung sowie die städtebaulich-räumliche Anordnung der 2-geschossigen Hausgruppen, bestehend aus Einfamilienreihenhäusern sowie Vierfamilienhäusern mit Gärten geprägt.
Besonders hervorzuheben sind die beiden ursprünglich angerartig angelegten Plätze.
Die traditionalistisch gestaltete Gesamtanlage, die auch in den Details der baulichen Ausführung (Fassadengliederung, Türen, Schlagläden) ihren Charakter bis heute bewahrt hat, stellt ein erhaltenswertes Ensemble dar.