Wenn Sie Ihre Sportstätte energetisch fit machen wollen, brauchen Sie vielfältige Informationen zu den verschiedenen Bereichen, in denen Sie sparen können. Wertvolle Tipps zu Wärme, Strom und Wasser sparen sowie zu der Nutzung von erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel Solarenergie, haben wir für Sie hier zusammengetragen.

Kosten- und Verbrauchsanalyse

TIPP: Kontrollieren Sie die Jahreskosten und Jahresverbräuche und vergleichen Sie die Jahre untereinander. Es sollte eine Grafik zur Entwicklung der Kosten und der Verbräuche erstellt werden, um die Entscheidungsträger über wichtige Zusammenhänge schnell informieren zu können.

Kennzahlen

Tipp: Anhand von Kennzahlen lässt sich eine Situation am besten beschreiben und beurteilen. Deshalb empfehlen wir die Bildung von Kennzahlen wie z.B. dem Verbrauch pro m² Nutzfläche und Jahr.

Einbeziehung der Vereinsmitglieder

Tipp: Beziehen Sie alle aktiven Vereinsmitglieder ein in Ihre Anstrengungen zur Verbrauchs- und Kostensenkung. Nutzen Sie bewährte Maßnahmen wie Ideenwettbewerbe, Belohnungssysteme und Würdigungen. Führen Sie einmal im Jahr eine Aktion durch, bei der die Energiekosten im Blickpunkt stehen.

Solarthermie

Tipp: Sportvereine sind häufig ganzjährig und vor allem auch im Sommer aktiv. Somit benötigen Sie insbesondere Warmwasser gerade dann, wenn dies auch kostengünstig und umweltfreundlich von der Sonne erwärmt werden könnte. Lassen Sie sich hierzu beraten und planen Sie zukunftsfähige Energiesysteme direkt oder zumindest konzeptionell ein. Kennzeichnend für die Nutzung von Solarthermie ist der Einbau von Speichersystemen.

Solarstrom

Tipp: Während Strom aus dem öffentlichen Netz zur Zeit 25-30 ct/kWh kostet, kann er mit der Sonne für 10 – 12 ct/kWh erzeugt werden. Lassen Sie sich hierzu beraten und nutzen Sie vor allem die auf Ihren Gebäuden zur Verfügung stehenden Dachflächen. Eine Solarstromanlage verbessert gleichzeitig den sommerlichen Wärmeschutz, weil sie ja die Einstrahlung auf die Dacheindeckung verringert.

Heizungseinstellungen kontrollieren

Tipp: Benennen Sie einen Verantwortlichen für die Einstellung der Heizung. Dieser Verantwortliche sollte eine Einweisung in die Bedienung der Regelung erhalten und die Heizung genau so einstellen, dass sie Raumwärme und Warmwasser in dem Maße bereitstellt, wie sie auch benötigt wird und auch genau dann, wann der Bedarf besteht.

Relevante Parameter sind:

- Heizkurve (Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der jeweiligen Außentemperatur)

- Nachtabsenkung (reduzierter Heizbetrieb außerhalb der Nutzungszeiten)

- Zeitprogramm für die Raumbeheizung (Erstellung eines Belegungsplans)

- Zeitprogramm für die Warmwasserbereitung (Wann wird Warmwasser benötigt?)

Die Zeiten für Raumbeheizung und Warmwasserbereitung können durchaus unterschiedlich sein, denn nicht alle Nutzer benötigen Warmwasser. Die Regelungen erlauben häufig eine tageweise Einstellung (Wochenprogramm) mit mehreren Intervallen pro Tag.

Zur Erhöhung der Transparenz sollten die gewählten Einstellungen immer in der Nähe der Anlagen gut lesbar dokumentiert sein, ggf. ergänzt um Hinweise zu speziell gewählten Einstellungen, damit diese bei Abwesenheit des Verantwortlichen trotzdem sofort nachvollziehbar sind und man zwischen Fehleinstellungen und technischen Defekten sicher unterscheiden kann.

Stromverbraucher kontrollieren

Tipp: Sportvereine nutzen Strom 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr. Selbst nachts steht der Stromzähler nicht still, weil Standby-Verbraucher eingeschaltet sind und sogenannte Grundlasten versorgt werden müssen. Bemühen Sie sich um Transparenz im Stromverbrauch, indem Sie möglichst alle Stromverbraucher mit ihren Tages- und Jahresverbrauchsanteilen identifizieren. Erstellen Sie eine Liste der wichtigsten Geräte und schätzen Sie die jeweiligen Anteile am Tagesstromverbrauch durch Messungen mit einem Strommessgerät ab und ermitteln Sie gleichzeitig die realen Tagesverbräuche durch Zählerablesungen. Die Tageswerte unterscheiden sich für die verschiedenen Betriebsphasen (Winter, Sommer und Ferien). Kennzeichnen Sie die Geräte mit dem Stromanschlusswert (Anschlussleistung in Watt) und den ermittelten typischen Tagesverbräuchen.

Stromspartechnik nutzen

Tipp: Durch Wirkungsgradverbesserungen verringert sich der Stromverbrauch vieler Geräte stetig. In den letzten 10 Jahren wurde eine Effizienzsteigerung z.B. bei der Beleuchtung und bei Umwälzpumpen von 80 % erzielt. Bei der Beleuchtung sind es die LED-Lampen, die es inzwischen für fast alle Leuchten gibt. Sie sparen viel Energie, enthalten keine Schadstoffe und sind langlebiger. Beeindruckend ist auch der niedrige Stromverbrauch von sogenannten Hocheffizienzpumpen, während früher je nach Anlagengröße eine Umwälzpumpe eine Anschlussleistung von 100-300 Watt hatte, so reichen heute 20-60 Watt.

Weitere Tipps zum Nutzerverhalten und zur Energieeinsparung

Verbesserungen im Nutzerverhalten können durch folgende praktische Maßnahmen erzielt werden:

Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Zählerstände. Hierdurch erhalten Sie einen Überblick über Ihre Verbräuche – und können ggf. frühzeitig auf Mehrverbräuche reagieren. Eine Vorlage ist im Anhang beigefügt.
Sorgen Sie für ansprechende Hinweisschilder
Hinweisschilder sollen sich in das Gesamtbild gut einfügen und die Nutzer positiv ansprechen. Beispiele:
- Aufkleber auf Kühlgeräte mit Angabe des Tagesverbrauchs
- Kennzeichnung von Lichtschaltern entsprechend der Schaltgruppenzugehörigkeit
Sorgen Sie für eindeutige und verständliche Bedienungsanleitungen
Für die technischen Anlagen soll es kurze aber unmissverständliche Bedienungsanleitungen geben, die im näheren Umfeld schnell verfügbar sind.
Dokumentieren Sie Betriebsparameter technischer Anlagen
Die optimierten Einstellgrößen sollen gut sichtbar dokumentiert sein, damit auch im Vertretungsfall eine zuverlässige Bedienung gewährleistet ist und nach zeitlich befristeter außergewöhnlicher Betriebsweise die ursprünglichen Werte schnell wieder realisiert werden können.
Schalten Sie Standby-Verbraucher ab.
Jedes Watt Standby-Strom kostet Sie 1,50 Euro im Jahr. Nutzen Sie dazu schaltbare Steckerleisten und ggf. Vorschaltgeräte für Ihre Bürogeräte!
Kontrolle der Raumlufttemperatur und der Raumluftfeuchte mittels Thermometer bzw. Hygrometer
Durch das Ablesen dieser Geräte können Sie das Ergebnis des Heiz- und Lüftungsverhaltens erkennen. Die Temperatur sollte in dem vereinbarten Rahmen bleiben, die Höhe der Lufttemperatur richtet sich nach der Raumnutzung, z.B. 20°–21 °C für Büro, 19-20 °C für den Ausschank, 17-18 °C für Sporthallen und Tanzsäle, 22° C für die Duschräume. Die relative Luftfeuchte sollte zwischen 45 % und 60 % liegen.
Stoßlüften: Lüften Sie kurz und intensiv.
Vermeiden Sie jede Dauerlüftung durch gekippte Fenster. Sie ist für einen ausreichenden Luftaustausch nutzlos. Sie führt lediglich zur Auskühlung der Wände und entsprechenden Energieverlusten.
Die Türen zu weniger beheizten Räumen sollten nach Möglichkeit geschlossen bleiben.
Anderenfalls dringt mit der wärmeren Luft aus anderen Räumen Feuchtigkeit ein, die sich dann an den kalten Außenwänden niederschlagen kann.
Freigesetzte größere Dampfmengen sollten sofort nach außen abgeführt werden.
Leiten Sie die feuchte Luft, die z.B. durch Kochen oder beim Duschen entsteht, mittels Ventilator oder Stoßlüftung direkt nach außen.

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