Schulen und Kitas gewinnen "mit Energie"
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Die Bilanz nach einem Jahr des Programms "Mit Energie gewinnen!" an Schulen und Kindertagesstätten fällt positiv aus. Die Teilnehmer haben bei Strom, Heizenergie, Wasser und Abfall zum Teil erhebliche Einsparungen erzielt. Dies wurde am Mittwoch, 30. Oktober, bei einer Veranstaltung im Townhouse deutlich. In einem Jahr haben die Einrichtungen insgesamt rund 150.000 Euro eingespart. Davon bekommen die Schulen und Kindertagesstätten die Hälfte ausgezahlt.
Jeanette Raschke und Katja Hummert vom Beratungsunternehmen Wertsicht stellte die Einsparergebnisse detailliert dar. Die Schulen und Kitas haben das erreicht, indem sie ihren Stromverbrauch um 303.681 Kilowattstunden, das sind etwa neun Prozent, reduziert und 1.945.830 Kilowattstunden, das sind zirka sieben Prozent, weniger Erdgas und Heizöl gebraucht haben. Dadurch haben sie das Klima geschont und 381 Tonnen Kohlendioxid weniger emittiert. Auch der Wasserverbrauch wurde in den Einrichtungen gesenkt. Er ging um rund 2.300 Kubikmeter zurück. Zwölf Einrichtungen haben zusätzlich durch Abfallvermeidung und konsequentes Trennen des Abfalls in den Klassen und Gruppenräumen das Müllaufkommen reduziert.
"Dieser Erfolg war nur möglich durch viele kleine und große Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen, Erzieher, Lehrkräfte und Hausmeister. Die Klimaschutzaktivitäten der Kindertagesstätten und Schulen kann ich nur begrüßen. Das spart Kosten und schont die Umwelt und das Klima. Das wissen in Zeiten von 'Fridays for Future' insbesondere viele Kinder zu schätzen", betonte Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Umweltamtsleiter Thomas Loosen lobte den vorbildlichen Einsatz und überreichte je einen symbolischen Scheck über 8.811 Euro an die Kindertagesstätten, über 36.157 Euro an die Grund- und Förderschulen sowie über 29.391 Euro an die weiterführenden Schulen.
Beispiele für wirkungsvolle Aktivitäten sind:
- Lichtschalter markieren und Licht, wenn möglich, ausschalten
- Nicht genutzte Computer und Kopierer abschalten
- Stoßlüften statt Kipplüften
- Thermostatventile optimal einstellen
- Beim Zähneputzen Becher nutzen statt Wasser laufen lassen
- Ersetzen der Kunststoffwasserflaschen durch Karaffen in der Mensa
- Doppelseitiges Drucken und Kopieren
- Energiesparen als Thema im Schulunterricht verankern
- Kinder als 'Energiedetektive' ausbilden
Auf der Veranstaltung gaben Beschäftigte der beteiligten Ämter der Stadt einen Überblick über den Projektablauf: Die angemeldeten Bildungseinrichtungen wurden von Energieberatern besucht, um die Einsparmöglichkeiten zu untersuchen. In diesem Vor-Ort-Termin legten die Berater gemeinsam mit dem Umweltteam Aktivitäten fest. Nach einem Projektjahr wird dann jeweils von der Stadt abgerechnet, was die Schulen und Kindertagesstätten gespart haben. Auch Bildungseinrichtungen, die bisher noch nicht teilgenommen haben, sind angesprochen, in das Programm einzusteigen. Auch wenn das Ziel, 80 Einrichtungen zu gewinnen, längst erreicht ist, sind weitere Schulen und Kindergärten herzlich willkommen mitzumachen. Sie können sich melden per E-Mail an mitenergiegewinnen@duesseldorf.de.
Hintergrund: Programm "Mit Energie gewinnen!"
Das Energiesparprogramm wurde bereits 1997 begonnen, aber 2018 neu gestartet. Es zeichnet sich nun durch eine intensivere und systematischere Betreuung der teilnehmenden Einrichtungen aus. Beispielhafte Neuerungen sind regelmäßige Workshops, eine jährliche Ergebnisveranstaltung sowie ein Handbuch, das alle Schulen und Kindertagesstätten erhalten. Neu ist auch die verbindliche Ressourcenschutz-Vereinbarung, mit der die Einrichtungen erklären, dass sie unter anderem Umweltschutzbeauftragte benennen, ihre Zählerstände monatlich ablesen und diese dem Umweltamt mitteilen sowie an Workshops teilnehmen.
Mit dem neuen Konzept konnte die Anzahl der teilnehmenden Bildungseinrichtungen auf 88 verdoppelt werden. Derzeit sparen demnach 32 Grundschulen, zwei Förderschulen, 21 weiterführende Schulen und 33 Kindertagesstätten Strom, Heizenergie und Wasser ein und vermeiden und trennen außerdem Abfall. Allein 23.544 Kinder machten mit. Die Landeshauptstadt erhält für die Betreuung dieser Einrichtungen Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums. Die Gelder werden dazu eingesetzt, das Beratungsunternehmen Wertsicht mit der Betreuung der Schulen und Kindergärten zu betrauen.