Keramik aus Thailand
Die thailändische Keramik umfasst, sieht man von den Epochen des Ban Chiang und der Khmer-Keramik ab, Irdenware aus Sukhothai und Steinzeug aus Sawankhalok.
In allen thailändischen Epochen einschließlich der Frühzeit wurde Keramik hergestellt, die hinsichtlich Form und Gestaltung wenig bis keine Einflüsse von außerhalb erkennen lässt.
Obwohl Angkor, die Hauptstadt des heutigen Kambodscha, Zentrum der Khmerkeramik war, wurde diese Keramik auch im thailändischen Bereich hergestellt, lagen doch die Brennöfen im Grenzgebiet auf thailändischen Boden. Während der Zeit vom 9. bis zum 13. Jahrhundert entstanden Waren aus meistens glasierter zum größten Teil hochgebrannter Irdenware in den Farbgebungen gelblich-weiß, fleckig-braun oder seladon.
Ein dunkler Scherben taucht mit heller Glasur auf, während helle Scherben meistens mit dunklen Farben glasiert wurden. Typisch für diese und auch die spätere Keramik sind ungewöhnliche Formgebungen, wie sie in anderen Kulturen nicht vorgekommen sind.
Im 13. Jahrhundert wurde das Reich im Zuge einer Wanderung von Thai-Völkern aus Südchina gen Westen unterworfen. Das Königreich von Sukhotai wurde gegründet, in dem sich eine eigene keramische Tradition entwickelte.
Bei der Keramik handelt es sich um eine graue steinzeugartige hochgebrannte Irdenware mit einer transparenten feincraquelierten farblosen Glasur. Andere haben eine eisenbraunschwarze Bemalung, überwiegend mit Blütenranken, Darstellungen von Fischen oder Strichornamenten.
Ungefähr zeitgleich wird in Sawankhalok Keramik hergestellt. Die Produktion wird etwa im 14. Jahrhundert aufgenommen und bis zum Untergang des Reiches 1767 fortgesetzt. Während dieser Zeit entstehen Gefäße unterschiedlichster Art und Plastiken von Tieren, die auch als Grabbeigaben verwendet wurden.
Während die Seladon-Glasur in anderen Kulturen meistens blassgrün ist, schwankt sie hier zwischen einem feingetönten Blaugrün bis zum stumpfen Graublau und Dunkelgrau.
Bei der Ornamentik sind hier - wie in Sukhotai-Keramik - Blattranken, Linien und Strichmuster typisch. Aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen ebenfalls Keramiken aus Sankampaeng und Kalong, der Sawankhalok-Keramik sehr ähnlich. Später geht die eigene Produktion zurück.
Bis zum 18. Jahrhundert wurden in China vielfarbig bemalte Porzellane für Thailand geschaffen, die oft irrtümlich als thailändische Arbeiten betrachtet wurden, weil die Bemalung aus dem Motivschatz thailändischer Kunst stammt.