Heinrich-Heine-Platz zeigt bald ein neues Gesicht
| News Verkehrsmanagement
Einzelheiten zu der Planung zur Platz- und Freiraumgestaltung haben Jochen Kral, Dezernent für Mobilität, Cornelia Zuschke, Dezernentin für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen und Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, am Mittwoch, 17. November, vorgestellt.
"Bei der Umgestaltung des Heinrich-Heine-Platzes müssen verschiedene, vielfältige Aspekte und Anforderungen Berücksichtigung finden. Die Verkehrsführung gilt es im Sinne der Verkehrswende zu optimieren, dabei jedoch gleichermaßen das sich verändernde Stadtklima und die Multifunktionalität des Platzes für Veranstaltungen zu beachten", erklärte Jochen Kral, Dezernent für Mobilität.
"Der Heinrich-Heine-Platz ist für die Landeshauptstadt Düsseldorf von großer Bedeutung. Er liegt am historischen Prachtboulevard und der heutigen Hauptverkehrsstraße Heinrich-Heine-Allee. Mit seiner Lage zwischen Königsallee und Altstadt ist der Platz ein zentraler Ankunftsort für Menschen, die die Altstadt besuchen. Die fußläufige Verbindung von den östlich gelegenen Einkaufsstraßen zum Rhein führt über den Platz, und bereits heute dient er als Treffpunkt und Aufenthaltsort", erläuterte die Dezernentin für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen, Cornelia Zuschke.
Nach der Auswertung einer in der Zeit von Juli bis August 2021 erfolgten öffentlichen Beteiligung, bei der die Mehrzahl von 66 Prozent der insgesamt 2.905 Teilnehmenden die Neugestaltung als positiv bewerteten, liegt nun eine konkrete Planung hinsichtlich der Platzgestaltung vor.
Auch die Sorgen der Menschen, die sich bei der Beteiligung herauskristallisierten, wie etwa eine Verschmutzung des Lichthofes oder fehlende Zugänglichkeit für Menschen mit Einschränkungen, wurden von den Planenden sehr ernst genommen. Die Düsseldorf Marketing GmbH, die Stadtverwaltung sowie die Fachplanungsbüros standen stets in engem Austausch und haben alle geäußerten Wünsche hinsichtlich der Machbarkeit gründlich geprüft.
Bei der Umgestaltung lassen sich zwei Kernziele hervorheben:
Verbesserung der Aufenthaltsqualität
Die Aufenthaltsqualität soll unter anderem durch eine großflächige Begrünung, die den Heinrich-Heine-Platz zu einer grünen Oase im Stadtzentrum werden lässt, gesteigert werden. Angedacht ist, dass der Platz eine große, baumüberstandene Fläche erhält, wobei die Straße von zwei Baumreihen gefasst wird. Die Baumallee aus der Heinrich-Heine-Allee, in Richtung des Wilhelm-Marx-Hauses, wird somit fortgesetzt. Zudem sollen Hochbeete gepflanzt werden, welche die neuen Aufenthaltsflächen von der Straße abgrenzen.
Auch sollen Gebiete am Heinrich-Heine-Platz als Rückzugsorte fungieren. Westlich des Carsch-Hauses, in der Hunsrückenstraße, sollen in eine großzügige Sitzlounge Bücherkisten integriert werden, die den Passantinnen und Passanten unter anderem ermöglichen, in digitalen Büchern zu schmökern.
Auch die Beleuchtung zielt auf die Schaffung einer höchstmöglichen Aufenthaltsqualität ab: Zusätzlich zur regulären Beleuchtung des Platzes sind besondere Beleuchtungselemente - sogenannte Akzentlichter - geplant, die die Atmosphäre prägen und zum Verweilen einladen.
Umgestaltung des Straßenraums/ Anpassung der Verkehrsführung
Die Altstadt wird tagtäglich von einer großen Zahl von Menschen besucht. Um diesen mehr Platz und Bewegungsfreiheit zu bieten, werden am Heinrich-Heine-Platz gezielt Flächen von Einbauten freigehalten. Der gesamte Platz kann durch den Wegfall der Verbindung zur Kasernenstraße vergrößert werden, und der neugestaltete Zugang in das Basement des Carsch-Hauses mit seinem Lichthof fügt sich in die offene Platzmitte ein. Insgesamt erfolgt die Neugestaltung sehr "platzsparend".
"Wir möchten nicht nur einen guten Aufenthalt am Heinrich-Heine-Platz ermöglichen, sondern auch die dortige Verkehrsführung für alle Verkehrsteilnehmenden optimieren. Dabei spielen eine gute Anbindung und Barrierefreiheit eine mindestens genauso große Rolle, wie die Verbesserung der Bedingungen für Fuß- und Radverkehr vor Ort", erklärte Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement.
In puncto Barrierefreiheit wird unter anderem ein Glasaufzug vorhanden sein, mit dem Menschen mit Einschränkungen problemlos und komfortabel direkt zur untenliegenden U-Bahn-Station gelangen können. Der U-Bahn-Abgang Richtung Flinger Straße auf dem Heinrich-Heine-Platz soll zudem an das vorhandene Leitliniennetz der Altstadt angeschlossen sein.
Die zukünftige Verkehrsführung ergibt sich aus der Auswertung von neun verschiedenen Varianten, wobei die folgenden sechs Zielfelder Berücksichtigung fanden: Verkehrsqualität bei ÖPNV, motorisierter Individualverkehr, Radverkehr, Fußverkehr sowie die Qualität des Stadtraumes und die Wirtschaftlichkeit. Es erfolgte eine Gewichtung dieser und eine Bewertung anhand eines Punktesystems. Im Ergebnis empfiehlt die Stadtverwaltung folgendes Modell:
Kraftfahrzeugverkehr
Der fließende Verkehr soll entlang der Breite Straße geführt werden. Dafür steht für dem Geradeausverkehr nach Süden und Norden jeweils eine separate Fahrspur zur Verfügung. Für den Verkehr in Richtung Theodor-Körner-Straße wird aus Norden eine Linksabbiegespur bzw. aus Süden eine Rechtsabbiegespur angeordnet. Darüber hinaus wird in der Breite Straße eine Linksabbiegespur in die Benrather Straße angeordnet.
Ab der Benrather Straße wird das ursprüngliche Einbahnstraßensystem in der Breite Straße und der Kasernenstraße wiederaufgenommen. Die Kasernenstraße soll nördlich der Benrather Straße als Tempo-30-Zone ausgewiesen und im Zweirichtungsverkehr befahren werden. Die Durchfahrt zum Heinrich-Heine-Platz wird für den Regelverkehr verboten.
Die Theodor-Körner-Straße wird als einspurige Einbahnstraße in Fahrtrichtung Osten ausgewiesen. An der Einmündung zur Königsallee (Westseite) weitet sich der Fahrbahnquerschnitt für eine Geradeaus- und Rechtsabbiegespur wieder entsprechend auf. Die Trinkausstraße wird als Einbahnstraße in Richtung Westen ausgewiesen.
Fußgängerverkehr
Durch den Wegfall von Fahrspuren ergeben sich auf der Achse Flinger Straße - Theodor-Körner-Straße kürzere und sehr gradlinige Querungswege und somit deutlich kürzere Querungszeiten als im Bestand. Darüber hinaus entfallen die heute vorhandenen Mittelinseln. Durch die Ausweisung der Theodor-Körner-Straße als Einbahnstraße in Richtung Osten ergibt sich die Möglichkeit, die Seitenräume dort für den Fußgängerverkehr zu erweitern und geradlinige Laufwege anzubieten.
Öffentlicher Nahverkehr
Eine Bushaltstelle soll vor das Rheinbahnkundencenter gelegt werden. Die Bushaltestellen der Benrather Straße beziehungsweise der Kasernenstraße wurden zunächst in der Breite Straße positioniert; eine Verschiebung wird noch geprüft.
Radverkehr
Auf der Heinrich-Heine-Allee, der Breite Straße und der Benrather Straße sind für jede Fahrtrichtung separate "ERA-konforme" Radfahrstreifen vorgesehen. Abweichend davon wird der Radverkehr in Fahrtrichtung Süden entlang der Heinrich-Heine-Allee nahezu vollständig auf einem Bordsteinradweg geführt. Im Abschnitt der Kasernenstraße wird der Radverkehr bei Anordnung einer Streckengeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern auf der Fahrbahn geführt. Darüber hinaus ist vorgesehen, eine 3,0 Meter breite Radwegeverbindung von der Breite Straße zur Kasernenstraße zwischen Carsch-Haus und Wilhelm-Marx-Haus einzurichten. Bei den neu entstehenden Radwegen wird größter Wert daraufgelegt, dass diese sich optisch deutlich von der restlichen Platzfläche abheben.
Taxiverkehr
Der Taxiverkehr wird zukünftig, wie im Bestand, zwischen Theodor-Körner-Straße und Elberfelder Straße angeordnet. Die Anfahrt des Taxistandes kann dabei über den Tunnel der Elberfelder Straße, aus einer Wartezone parallel zum Tunnel oder auch aus der Heinrich-Heine-Allee erfolgen. Im dortigen Platzbereich können dabei bei einstreifiger Aufstellung bis zu 15 Taxen angeordnet werden.
Beschlüsse des Rates/Ausblick
Der Stadtrat soll nun die Stadtverwaltung beauftragen, auf Grundlage der vorliegenden Vorentwurfsplanung die Entwurfsplanung und - falls erforderlich - die Genehmigungsplanung für die Platz- und Freiraumplanung für den dargestellten Stadtraum zu erstellen oder Fachplaner mit dieser Entwurfsplanung zu beauftragen.
Eingeholt werden soll auch die Zustimmung des Rates zum Abbau und der Einlagerung des Pavillons nach dem Weihnachtsmarkt im Januar 2022, mit Aussicht einer schnellstmöglichen Wiederaufstellung nach abgeschlossener Prüfung und Einholung der erforderlichen Grundlagen.
Für die weitere Planung werden rund eineinhalb Jahre benötigt. Es ist vorgesehen, im Jahr 2023 mit dem Bau der Straße zu beginnen. Für die Bauzeit wird eine Dauer von etwa zwölf Monaten angenommen.
Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf Youtube unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf.