Cybermobbing

Cybermobbing

Obwohl Cybermobbing eine Erweiterung des traditionellen Mobbings darstellt, zeigt sich, dass Cybermobbing sehr viel mehr beinhaltet als Mobbing mithilfe von elektronischen Medien. Neben den gemeinsamen Merkmalen wie Machtungleichgewicht, Wiederholung oder Absicht haben vor allem der hohe Öffentlichkeitsgrad und die rasante Verbreitung im Internet eine verstärkende Wirkung. Auch kann der vermehrte Kontakt mit virtuell geteilten Gewalthandlungen zu Abstumpfungs- und Entmoralisierungs-prozessen führen. Der gefühlt hohe Anonymitätsgrad der Täterinnen und Täter bewirkt eine große Verunsicherung und Angst bei den Opfern. Aufgrund der (anonymen) Kommunikation über ein digitales Medium sinkt zudem die Hemmschwelle, da die unmittelbaren Reaktionen des betroffenen Kindes oder Jugendlichen nicht sichtbar sind. Der fehlende Schutz - und Schonraum bedeutet für die Betroffenen, jederzeit und an jedem Ort der Welt den Attacken ausgesetzt zu sein. Somit ist keine Abgrenzung von der zermürbenden Situation mehr möglich. Aufgrund der fehlenden oder unzureichenden sozialen Kontrolle im digitalen Raum wird Cybermobbing von Erwachsenen oft (zu) spät erkannt, was dazu führt, dass altersgemäße soziale Erwartungen und Regeln zunehmend verletzt werden. Infolgedessen kann sich dissoziales Verhalten ausbreiten und zur Norm werden.

Weiterführende Informationen zum Thema "Cybermobbing" finden Sie in den aufgeführten Links und besonders ausführlich im digital abrufbaren Präventionsteil des Notfallordners ab Seite 146.

Zudem finden Sie weiter unten eine Auswahl evaluierter Gewaltpräventionsprogramme und empfehlenswerter Maßnamen bei "Cybermobbing".

Eine Auswahl evaluierter Programme gegen Cybermobbing

EducationY

Die Vodafone Stiftung startete als Projekt 'buddY' unter der Trägerschaft des gleichnamigen Vereins buddY E.V., benannte das Projekt aber in EDUCATION Y um. Das Projekt zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche für ein solidarisches Miteinander zu befähigen und mehr Schülerpartizipation zu erreichen. Es ist für alle Schulformen und Klassenstufen geeignet. Die Schwerpunkte sind Soziales Lernen und Kinderrechte.

EducationY

Fairplayer

Das Fairplayer-Manual-Programm mit den Schwerpunktthemen Gewalt, Mobbing und Zivilcourage setzt auf entwicklungsorientierte Förderung sozialer Kompetenzen, moralische Sensibilität der Jugendlichen und unterschiedliche, am Mobbingprozess beteiligte soziale Rollen. Es ist für Schülerinnen und Schüler der 7. bis 9. Klasse geeignet.

www.fairplayer.de

Gemeinsam Klasse sein

Bei „Gemeinsam Klasse sein“ handelt es sich um das Nachfolgeprojekt des „Anti-Mobbing-Koffers“, der von der Techniker Krankenkasse entwickelt wurde. Mit dem Projekt können alle Beteiligten am System Schule Handlungssicherheit im Umgang mit Mobbing und Cybermobbing gewinnen, denn es versteht sich als Mehr-Ebenen-Projekt. Die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen lernen während mehrerer Projekttage, dass alle etwas gegen Mobbing tun können und auch müssen. Schulen erhalten nach vorheriger Anmeldung und Ausbildung von zwei schulischen Ansprechpersonen einen Zugangscode zur digitalen Lernplattform.

Gemeinsam Klasse sein

 

Lubo aus dem All

Lubo aus dem All ist ein Präventionsprogramm von der Universität Köln für die Primarstufe (Klasse 1-2), das über einen Zeitraum von ca. 4-6 Monaten durchgeführt wird. Mit den Kindern werden emotionale und soziale Kompetenzen erarbeitet, um ein prosoziales Miteinander und ein gutes Klassenklima zu schaffen. Der kleine Außerirdische Lubo besucht die Erde und möchte lernen, wie man Freunde findet und wie Menschen gut miteinander umgehen.

Lubo aus dem All

Medienhelden

Die Medienhelden stellen die Förderung von Medienkompetenzen in den Mittelpunkt. Jugendliche sollen für die Folgen von Cybermobbing sensibilisiert und zu einem Perspektivwechsel befähigt werden, wodurch sich ihre Handlungsbereitschaft erhöht.

www.medienhelden.info

MindMatters

Die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und die Leuphana Universität Lüneburg ermöglichen die Umsetzung des Programms MindMatters in NRW. Es basiert auf dem Konzept der "Guten gesunden Schule". Schulen sollen dabei unterstützt werden, die psychische Gesundheit aller Schulbeteiligten zu verbessern. Das Programm ist sowohl für die Primarstufe als auch für weiterführende Schulen konzipiert. Mithilfe von Unterrichtseinheiten zum Umgang mit Gefühlen und psychischen Störungen, zu Mobbing und weiteren Themen können Resilienz und Wohlbefinden gestärkt werden.

MindMatters

PARTS

Das evaluierte Programm PARTS für Grundschulen der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist auf die Prävention von Vorurteilen sowie auf die Stärkung toleranter Einstellungen ausgerichtet. Es besteht aus 15 Lektionen à 45 Minuten und drei inhaltlichen Bereichen:

  • Interkulturelles Wissen und Informationen über andere Kulturen
  • Förderung von sozial-kognitiven Fertigkeiten
  • Freundschaftsgeschichten, die die Kinder lesen und diskutieren.

PARTS

Weitere empfehlenswerte Maßnahmen & Programme

Medienscouts: LfM NRW

Bei diesem Peer-to-Peer-Ansatz werden pro Schule vier Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I zu Medienscouts und unterstützend zwei Lehrkräfte zu Beratungslehrkräften ausgebildet. Die Medienscout-Ausbildung kann als Wahlpflichtkurs, Arbeitsgemeinschaft oder als freies Angebot in Schule integriert werden.

www.medienscouts-nrw.de

Medienkompetenzrahmen NRW / Medienpass

Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen in Grund-, Förder- und Schulen der Sekundarstufe I bis zum Ende der Pflichtschulzeit einen systematischen und umfassenden Aufbau von Medienkompetenz zu ermöglichen. Neben dem sicheren, kreativen und verantwortungsvollen Umgang mit Medien gehört hierzu auch eine informatische Grundbildung.

medienkompetenzrahmen.nrw

Internet ABC - Primar

Cybermobbing-Lernmodul mit passenden Materialien für den Unterricht.

www.internet-abc.de

Medienberatung NRW

Die Medienberatung NRW ist ein zentraler Akteur im landesweiten Unterstützungssystem für Schulen. In 53 Kompetenzteams unterstützen Medienberaterinnen und Medienberater die Digitalisierung und Medienorientierung von Schulen vor Ort. Auf der NRW-Karte können sich Schulen informieren und das für sie zuständige Medienzentrum finden. Die Medienberater der Region kommen zur Beratung in die Schulen und beraten zu verschiedenen Themen rund um das Thema Medien.

www.medienberatung.schulministerium.nrw.de

„Wir alle gegen Cybermobbing“ (Bündnis gegen Cybermobbing e.V.)

Präventionsprogramm in drei Phasen: Lehrerfortbildung, Impulsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler, Vertiefung über mehrere Wochen durch die Lehrkräfte sowie ein Elternabend. Mit dem Zertifikat „Wir alle gegen Cybermobbing“, nach Abschluss des Programms, zeigen Schulen, dass sie sich aktiv gegen Cybermobbing einsetzen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten kostenlos über die HelpLine in akuten Fällen.

www.buendnis-gegen-cybermobbing.de

Digitale Helden

Das Team Digitale Helden bildet Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse aus, die jüngere Schülerinnen und Schüler beim Umgang mit persönlichen Daten im Internet, sozialen Netzwerken und bei der Prävention von Cybermobbing beraten.

digitale-helden.de

Law4School

Zur Sensibilsierung von Risiken und Gefahren im Netzes bietet die Rechtsanwältin, Gesa von Schwerin bundesweit Live-Webinare für folgende Zielgruppen an:

  • Schülerinnen und Schüler der Sek. I/II
  • Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte
  • Eltern

Anhand aktueller Fälle erklärt sie die rechtlichen Konsequenzen für Täterinnen und Täter, aber auch, wie sich Betroffene mit Hilfe des Gesetzes zur Wehr setzen können.

Law4School

Die "Grüne Liste Prävention"

Die "Grüne Liste Prävention"

So stärken Sie Ihre Schule gegen Cybermobbing!

Auf der Datenbank "Grüne Liste Prävention" finden Sie auf der Basis nachvollziehbarer Kriterien eine Zusammenstellung empfehlenswerter Präventionsansätze, die in drei Stufen bezüglich des Nachweises ihrer Wirksamkeit eingeteilt sind:

  • Stufe 1: Effektivität theoretisch gut begründet
  • Stufe 2: Effektivität wahrscheinlich
  • Stufe 3: Effektivität nachgewiesen

Regionale Ansprechpersonen und Angebote in NRW

Regionale Ansprechpersonen und Angebote in NRW

Kontakt

  • Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in Nordrhein-Westfalen (LPS)

  • Adresse:
    Willi-Becker-Allee 10
    40227 Düsseldorf

    E-Mail
  • Annabel Krome (LPS)

    Tel. 0211 - 8998828

    E-Mail
  • Tanja Hannappel (LPS)

    Tel. 0211 - 8923747

    E-Mail