Zoos steigern Artenschutzbemühungen

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Erst im November 2020 waren erneut fünf Wisente im Norden Aserbaidshans ausgewildert worden, darunter auch der im Zoo Berlin geborene Bulle Beppo (© Tierpark Berlin)

Verband der Zooligischen Gärten: Anzahl der Auswilderungen deutlich gestiegen

Die zoologischen Gärten haben ihre Anstrengungen im Artenschutz in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert. Das hat eine Untersuchung des Verbandes der Zoologischen Gärten bei seinen Mitgliedern ergeben. Demnach konnten deutlich mehr in Zoos des Verbandes geborene und geschlüpfte Tiere für Auswilderungen bereitgestellt werden. So wurden in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 3.072 Individuen aus VdZ-Einrichtungen in die Wildnis verbracht. Die Tiere gehörten zu 46 verschiedenen Arten. Zuletzt hatte der Verband der Zoologischen Gärten 2016 einige hundert Auswilderungen pro Jahr registriert.

„Ich bin sehr stolz darauf, dass wir als Verband unseren Einfluss auf den international vernetzten Artenschutz derart deutlich steigern konnten“, sagt Präsident Prof. Dr. Jörg Junhold, gleichzeitig Zoodirektor in Leipzig. „Man darf nicht vergessen, dass die Auswilderungen so etwas wie die Königsdisziplin im Artenschutz darstellen. Das sind in der Regel hochkomplexe, langwierige und teure Prozesse. Umso mehr können wir als Zoogemeinschaft stolz darauf sein, dass wir Teil der Lösung auf das Problem des globalen Artensterbens sind.“

Neben der eigenen Arbeit in der Haltung und Vermehrung von Tierarten wirkt der Verband der Zoologischen auch in Kooperationen für den Erhalt der Biodiversität. Mit der Stiftung Artenschutz, mit der er auch eine Bürogemeinschaft bildet, arbeitet der VdZ eng beim sogenannten in-situ-Artenschutz zusammen, also dem Bemühen um die bedrohten Arten direkt in ihren ursprünglichen Verbreitungsgebieten. „Wir haben zusammen gerade zehn neue Projekte für hochbedrohte Arten aufgelegt, unter anderem für das Java-Pustelschwein und den Attenborough-Langschnabeligel, sagt VdZ-Geschäftsführer Volker Homes. „Für uns bedeutet diese neue Form der Kooperation unter anderem, dass wir auch leben, was wir als Botschaft immer nach außen tragen – einen ganzheitlichen Ansatz beim Artenschutz, hier in Deutschland und global in der Wildnis, ein ‚One-Plan-Approach‘ wie es international heißt.“

Zusammen mit dem Verein Frogs & Friends und der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde bildet der Verband der Zoologischen Gärten seit zwei Jahren das Konsortium „Citizen Conservation“. Zoos und private Wildtierhalter koordinieren und intensivieren hier ihre Bemühungen um bedrohte Amphibienarten. „Mittlerweile ist das Programm auf zehn Arten angewachsen“, sagt VdZ-Geschäftsführer Volker Homes. „Zusammen mit den kundigen Privatleuten bemühen wir uns unter anderem um den vom Aussterben bedrohten Lemur-Laubfrosch und den Vietnam-Krokodilmolch. Gemeinsam können wir einfach mehr für den Erhalt der Natur erreichen.“
 

Über den VdZ
Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) e.V. mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten mit Wirkungsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbandes (WAZA). Aktuell gehören zum VdZ 71 Mitgliedszoos in Deutschland, Schweiz, Österreich und Spanien.