Aquazoo tritt globaler Koalition für Artenvielfalt bei
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Die von EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius am „World Wildlife Day“ 2020 initiierte Koalition fordert eine weltweite Mobilisierung aller nationalen Forschungszentren, Wissenschafts- und Naturkundemuseen, Botanischen Gärten, Zoos, Nationalparks, Aquarien und weiteren interessierten Institutionen. Das Ziel ist es, gemeinsam das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Schutzes unserer Artenvielfalt zu schärfen.
Wir befinden uns in einer Zeit, in der uns die Wissenschaft warnt, dass eine Million Arten vor dem Aussterben bedroht sind. Daher soll diese globale Kampagne im Vorfeld der diesjährigen entscheidenden UN-Biodiversitäts-Konferenz (COP15) in Kunming (China), wenn es um die Verabschiedung eines neuen globalen Rahmens zum Schutz und zur Wiederherstellung der Natur geht, maximal unterstützt werden. Alle Mitglieder und Unterstützer der Koalition senden eine starke Botschaft an die Staats- und Regierungschefs der Welt, ehrgeizige Maßnahmen zum Schutz unserer Natur zu ergreifen.
Nachdem im vergangenen Jahr der europäische Dachverband der Zoos und Aquarien (EAZA) seine Teilnahme angekündigt hatte, ist das Aquazoo Löbbecke Museum eine von immer mehr wissenschaftlichen Einrichtungen, die sich der Koalition anschließen. Allein die EAZA-Mitglieder (Dachverband der europäischen Zoos und Aquarien) tragen mit jährlich über 140 Millionen Gästen dazu bei, dass das Verständnis für die Biodiversität in der Öffentlichkeit bestmöglich verbreitet und verbessert wird. Das Düsseldorfer Doppelinstitut aus Zoo und Naturkundemuseum wird auch seine Freunde und Partnerorganisationen dazu aufrufen, diese Kampagne zu unterstützen.
Immer mehr Institutionen auch aus Deutschland unterzeichnen das gemeinsame Versprechen der Koalition und verpflichten sich, auf die Notwendigkeit des Schutzes aller Lebensformen aufmerksam zu machen. Zu diesen Institutionen zählen der Allwetterzoo Münster, der Wilhelma Zoo und der Botanische Garten in Stuttgart, das BIOTOPIA Naturkundemuseum Bayern in München und das Alexander Koenig Forschungsmuseum in Bonn.
Biodiversität, also die Biologische Vielfalt, umfasst nicht nur alle Lebensformen in all ihren genetischen Varianten (inklusive Unterarten, Sorten und Rassen), sondern auch die verschiedenen Lebensräume mit ihren unterschiedlichsten Ausprägungen - von den kleinsten Pfützen bis zum Regenwald. Ein dramatischer Artenschwund durch den zunehmenden Lebensraumverlust und die Klimaveränderung wird seit vielen Jahren weltweit wahrgenommen – die daraus resultierende Krise ist längst eingetreten. Gerade während der Corona-Pandemie wurde aufmerksamen Beobachtern vor Augen geführt, wie wichtig intakte Ökosysteme auch für den Schutz der Menschheit, des modernen Lebens und eines gesunden Miteinanders sind. So können u.a. bisher unbekannte Krankheitserreger erst durch den Eingriff des Menschen in die Natur auf menschliche Wirte übergehen. Fehlen den Wildtieren die Rückzugsorte, suchen sie zwangsläufig die Nähe zum Menschen und der bisher gewohnte Abstand verschwindet. Übertragungswege für Viren, Bakterien und Parasiten werden möglich. Das Verschwinden einzelner Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume löst auch stets negative Reaktionen auf weitere Spezies und die Zusammenhänge innerhalb unserer Umwelt aus. Wie in einer Perlenkette löst sich der Zusammenhalt, wenn eine Perle fehlt. Sämtliche Maßnahmen, die zum Schutz unsere Natur zukünftig getroffen werden, müssen daher äußerst ehrgeizig verfolgt werden.
Aquazoodirektor Dr. Jochen Reiter sieht in der Beteiligung an der globalen Kampagne nicht etwa nur eine Aufgabe seiner Einrichtung, sondern vielmehr eine Verpflichtung: „Wir sind stolz darauf, der Koalition beizutreten, die EU-Umweltkommissar Sinkevicius ins Leben gerufen hat. Wir werden die Gäste unseres Instituts und die Öffentlichkeit auch weiterhin über die Zusammenhänge in der Natur aufklären, den Ernst der Lage vermitteln und um Mitstreitende werben. Dafür stehen wir als Institut und jede/r Einzelne von uns. Von den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern erwarten wir Taten, denn wir werden nicht mehr viele Chancen erhalten, die Vielfalt unserer Natur zu bewahren.“