Ökoprofit-Webinar informierte Unternehmen über den Klimawandel

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Beim Webinar konnten sich die Teilnehmer digital zum Thema Klimawandel austauschen © Umweltamt Düsseldorf

Expertenwissen und Austausch helfen betriebliche Öko-Bilanzen zu verbessern

Im Rahmen eines Ökoprofit-Webinars am Mittwoch, 17. Juni, wurden Unternehmen über den Klimawandel und mögliche Handlungsoptionen informiert. Der Düsseldorfer Ökoprofit-Club ist ein Unternehmens-Netzwerk, das sich regelmäßig trifft, austauscht und Experten einlädt. Mit Veranstaltungen, wie dem Webinar, soll dazu beigetragen werden, dass die Öko-Bilanz in Betrieben weiter verbessert wird.

"Wir müssen uns den Veränderungen durch den Klimawandel stellen, unser privates und berufliches Umfeld hieran ausrichten", gibt Thomas Loosen, Leiter des Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz, den Betrieben mit auf den Weg. "Um sich darüber fundiert auszutauschen und sich auch gegenseitig zu motivieren, sind Foren wie der Ökoprofit-Club hervorragend geeignet. Klimafolgen sind schon länger nachweisbar, von weiteren Veränderungen ist auszugehen." Von den Aktivitäten der Stadtverwaltung berichteten im Webinar die ersten beiden der vier Referenten:

Phänologischer Garten und Wetterstation
An der Eulerstraße in Pempelfort betreibt das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz seit 2008 einen phänologischen Garten und eine Wetterstation. Im phänologischen Garten werden Phänomene der jahreszeitlichen Entwicklung von Pflanzen, wie der Beginn der Blüte oder das Abwerfen der Blätter, protokolliert. Die Wetterstation Düsseldorf-City sammelt automatisiert Wetterdaten wie Temperatur und Niederschlag. Das städtische "Ensemble der Klimabeobachtung" liefert Daten für nationale und internationale Studien zum Klimawandel.

"Besonders auffällig ist die drastische Abnahme der Wintertage, die der Deutsche Wetterdienst aufgrund phänologischer Erhebungen ermittelt hat. Im Vergleich der Zeiträume 1961 bis 1990 und 1991 bis 2019 kann für Deutschland ein um durchschnittlich 18 Tage verkürzter Winter festgestellt werden", so Ernst Schramm vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz, der den Phänologischen Garten und die Wetterstation Düsseldorf-City beim Webinar vorstellte.

Interessierten Betrieben wird am Dienstag, 14. Juli, 16:30 Uhr, ein anderthalbstündiger Rundgang durch den phänologischen Garten und ein Einblick in das Ökoprofit-Netzwerk angeboten. Anmeldungen werden per E-Mail unter anmeldung@wertsicht.de entgegengenommen.

Düsseldorfer Klimaanpassungskonzept
Einblicke in das Klimaanpassungskonzept der Landeshauptstadt Düsseldorf gab Elke Cardeneo. Um den Klimawandel abzuferdern, zeigt das Konzept vielerlei Handlungsmöglichkeiten auf: Das Düsseldorfer Stadtbaumkonzept und die klimawandelgerechte Entwicklung des Stadtwaldes, die Begrünung von Dach- und Fassadenflächen, infrastruktureller Schutz vor Starkregenereignissen, Beratungsangebote zur Klimaanpassung, aber auch die Installation von Trinkwasserbrunnen sind Bestandteile des Düsseldorfer Anpassungskonzeptes.

Klimafolgenanpassung wichtig für Unternehmen
Dr. Tobias Kemper, Netzwerker für Klimafolgenanpassung bei der Energieagentur NRW, stellte heraus, dass die Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Nicht nur die Städte sind hier in der Verantwortung, auch jeder Einzelne muss sich damit befassen, wie er durch den Klimawandel betroffen ist und was er dagegen tun kann. Insbesondere Unternehmen sind in diesem Zusammenhang gefordert darauf zu achten, sich zukunftsfähig aufzustellen, damit die Produktion nicht durch Starkregen- oder Hochwasserereignisse beeinträchtigt wird und auch während Hitzewellen ein angenehmes Arbeiten im Betrieb möglich bleibt. Durch präventives Handeln lassen sich Schäden sowie Folgekosten vermeiden.

Systematische Analyse der Relevanz für Unternehmen
Der Klimawandel kann sowohl innerbetriebliche Arbeitsplatzbedingungen beeinträchtigen als auch Auswirkungen auf die Ver- und Entsorgung sowie die gesamte Lieferkette haben. Geringere Niederschläge im Sommer führen beispielsweise zu Niedrigwasser in Flüssen, wodurch die Schiffbarkeit eingeschränkt werden kann oder auch Kühlmöglichkeiten in Produktionen reduziert werden. Betriebe sollten die möglichen negativen und auch positiven Auswirkungen des Klimawandels systematisch erheben und dementsprechend planen. Katja Hummert von der Wertsicht GmbH stellte im Webinar ein entsprechendes Excel-Tool vor, welches diesen Prozess unterstützt.

Hintergrund
Zu den Betrieben des Ökoprofit-Clubs zählen unter anderem die Rheinischen Post Mediengruppe, Flughafen Düsseldorf GmbH, DZ Bank AG, L'Oréal Deutschland GmbH, Kreitz Architekten GmbH, Delta Wasch GmbH & Co. KG., FD Textil, GmbH Messe Düsseldorf GmbH, GfA Elektromaten GmbH & Co. KG, ppm planung + projekt management GmbH, Stadtbäckerei Westerhorstmann GmbH & Co.KG, Jugendberufshilfe Düsseldorf gGmbH.

Ökoprofit Düsseldorf wird gemeinsam ausgerichtet vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz, dem Wirtschaftsförderungsamt, der Lokalen Agenda, der Handwerkskammer, der Kreishandwerkerschaft, der IHK, dem Bundesverband mittelständischer Wirtschaft, der Hochschule Düsseldorf, der Effizienzagentur NRW, der Stadtwerke Düsseldorf AG, B.A.U.M. Consult und der wertsicht GmbH.

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