Luftmesswerte an den Umweltspuren verbessert

| Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz News Luft

Blick auf die Mecumstraße mit Umweltspur Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Umweltamt

Oberbürgermeister Thomas Geisel schlägt Freigabe von Standspuren auf den Autobahnen 46 und 52 für Linienbusse vor/Brief an Landesverkehrsminister Hendrik Wüst

Die Luftmesswerte für den Schadstoff Stickstoffdioxid haben sich in den ersten fünf Monaten nach Einrichtung der ersten beiden Umweltspuren in Düsseldorf durchweg deutlich verbessert. Dies zeigen die jetzt veröffentlichten Daten des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV). Auch an potentiellen Ausweichstrecken zeigte sich keine steigende Belastung.

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat unterdessen die Initiative ergriffen, um Engpässen für Linienbusse zu begegnen, bevor sie auf die Umweltspur gelangen. Der Oberbürgermeister schlägt in einem Brief an Landesverkehrsminister Hendrik Wüst vor, die Standspuren auf den Bundesautobahnen 46 und 52 für Linienbusse - zumindest zur Hauptverkehrszeit - frei zu geben. Dort hatten sich zeitweise vor der Auffahrt auf die Umweltspur zeitweise längere Rückstaus gebildet.

"Ziel der Umweltspur ist es, die Schadstoffwerte in der Luft zu senken und damit Fahrverbote zu vermeiden. Diesem Ziel sind wir offenbar einen Schritt näher gekommen, denn die Luft ist vor allem an den am stärksten belasteten Stellen deutlich weniger mit Stickstoffdioxyd belastet“, sagte OB Thomas Geisel. "Wir beobachten nicht nur die Luftqualität kontinuierlich, sondern auch die Auswirkungen der Umweltspuren auf den Straßenverkehr. Wir justieren vor allem dann nach, wenn sich damit Verbesserungen bei dem Ziel erreichen lassen, dass umweltfreundliche Fahrzeuge auf der Umweltspur schneller vorankommen, etwa durch verbesserte Ampelschaltungen und Spurführungen. Ich würde es in dem Zusammenhang sehr begrüßen, wenn Landesverkehrsminister Hendrik Wüst meiner Bitte nachkäme, Standspuren auf der A46 und A52 für Busse freizugeben. Damit könnten zeitweilige Rückstaus auf die Autobahnen vor allem für klimaschonende Verkehrsmittel wesentlich gemildert werden."

Die ersten beiden Umweltspuren auf der Prinz-Georg-Straße und der Merowingerstraße wurden Mitte April eingerichtet. Dazu liegen dem Lanuv jetzt Messwerte für die Monate Mai bis September vor. Eine ungefähre Abschätzung der Größenordnung des rechtlich relevanten Jahresmittelwertes, der zur Vermeidung eines Dieselfahrverbotes relevant ist, ist zwar erst ab sechs Monaten Messdauer möglich. Hintergrund sind unterjährige meteorologisch bedingte Schwankungen der Monatsmesswerte. Jedoch liefern die aktuell vom Lanuv veröffentlichten Daten erste Hinweise auf einen möglichen Trend.

Merowingerstraße
Für die Messstelle des LANUV auf der Merowingerstraße ergibt sich für die Monate Mai bis September 2019 ein Durchschnittswert von von 50µg/. Im gleichen Zeitraum des letzten Jahres ergab sich ein Durchschnittswert von 57 µg/. Das Umweltdezernat der Landeshauptstadt geht davon aus, dass der Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 µg/ zwar weiterhin überschritten wird, weist allerdings auf deutliche Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr hin. Die Unterschreitung dieses Grenzwertes ist besonders wichtig, um Dieselfahrverbote vermeiden zu können.

Prinz-Georg-Straße
An der Messstelle auf der Prinz-Georg-Straße ergibt sich ein Durchschnittswert für die Monate Mai bis September 2019 von 33 µg/. Das Umweltdezernat der Stadt geht davon aus, dass der Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 µg/ deutlich eingehalten wird.

Ausweichrouten
Die Messstellen des LANUV auf dem Südring und auf der Bernburger Straße weisen ebenfalls Verbesserungen der Stickstoffioxid-Werte im Zeitraum Mai bis September 2019 auf. Dies lässt sich laut dem Umweltdezernat der Stadt - vorbehaltlich der meteorologisch bedingten Schwankungen - dahingehend interpretieren, dass sich dort zumindest keine Anzeichen für lufthygienische Verschlechterungen infolge von Ausweichverkehren ergeben haben.

Dritte Umweltspur
Auch durch die neu angelegten Teile der dritten Umweltspur zeichnet sich eine erste positive Tendenz ab. Der erste Teil der dritten Umweltspur wurde am 14. Oktober eingerichtet. Dieser reicht aus Süden kommend vom Werstener Kreuz bis zur Färberstraße. Aus dem Norden kommend wurde ein erweiterter Radfahrstreifen auf der Kaiser- und der Fischerstraße eingerichtet.

Aus den kontinuierlichen Messwerten ergibt sich, dass der Stickstoffdioxid-Durchschnittswert der vergangenen vier Wochen seit Einrichtung der ersten Abschnitte dieser dritten Umweltspur (14. Oktober bis 13. November) mit 42 µg/ um 4 µg/ niedriger liegt als der Durchschnittswert des übrigen Jahres 2019 (1. Januar bis zum 13. Oktober). Sie liegen laut dem Umweltdezernat der Landeshauptstadt damit nur noch knapp über dem Stickstoffdioxid-Grenzwert von 40 µg/.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen veröffentlicht seine Messwerte quartalsweise. Für das dritte Quartal wurden die Messwerte jetzt auf der folgenden Internetseite veröffentlicht:  

www.lanuv.nrw.de/umwelt/luft/immissionen/berichte-und-trends/einzelwerte-diskontinuierlicher-messungen

Oberbürgermeister regt Freigabe der Standstreifen an Autobahnen für Linienbusse an

Oberbürgermeister Thomas Geisel hat sich unterdessen in einem Schreiben an Landesverkehrsminister Hendrik Wüst gewandt. Darin regt er die Freigabe von Standspuren auf den Bundesautobahnen 46 und 52 für Linienbusse an. "Wie Sie aus gemeinsamen Terminen wissen, engagiert sich die Landeshauptstadt Düsseldorf sehr stark für nachhaltige Mobilität und die Sicherung der Erreichbarkeit der Stadt. Wir setzen alle uns kommunalpolitisch zur Verfügung stehenden Mittel ein, um das gerichtlich drohende Dieselfahrverbot abzuwenden und die Klimaziele bereits 2035 zu erreichen...", heißt es darin. Unter Bezugnahme auf die Bundesautobahnen A46 (rechtsrheinisch sowie linksrheinisch ab der Anschlussstelle Uedesheim im Zulauf zur Fleher Brücke) und A52 führt der Oberbürgermeister fort: "In diesem Sinne möchte ich Sie bitten, in Ihrem Hause wohlwollend prüfen zu lassen, ob und unter welchen Rahmenbedingungen eine Standspurfreigabe für Linienbusse (zumindest zu den Hauptverkehrszeiten) möglich ist."