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Kultur
"Willkommen in Düsseldorf"
Stadtmuseum stellt Projekte und Angebote für Flüchtlinge vor
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Gemeinsam mit verschiedenen Partnern ruft das Stadtmuseum Düsseldorf Projekte ins Leben, die sich nicht nur an Geflüchtete richten, sondern auch gemeinsam mit ihnen umgesetzt werden. Im Rahmen eines Pressegesprächs stellten am Mittwoch, 3. August, Dr. Susanne Anna, Direktorin des Stadtmuseums, Svenja Wilken, zuständig für Bildung und Vermittlung im Stadtmuseum, Eckhard Kranz, Freundeskreis Stadtmuseum, und Jan Hündorf, Pressesprecher von ZukunftsOrientierte Förderung e.V., die Angebote vor.
Stadtmuseum als belebte Begegnungsstätte
Durch das Projekt "Willkommen in Düsseldorf" soll das Stadtmuseum zur belebten Begegnungsstätte von Geflüchteten mit der Düsseldorfer Geschichte und den Bürgern der Stadt werden. Im Rahmen einer Führung mit Dolmetschern durch Museum und Altstadt stellen die Mitarbeiter des Stadtmuseums zunächst die Stadt vor. Anschließend besteht in einer offenen Gesprächsrunde die Möglichkeit, einander kennenzulernen, sich auszutauschen und bereits erworbene Sprachkenntnisse zu vertiefen. Die Konzeption des Projektes wurde bereits 2015 in Kooperation mit dem Freundeskreis entwickelt. Seit Februar diesen Jahres wird es gemeinsam mit "ZukunftsOrientierte Förderung e.V." (ZOF), dem Trägerverein der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge am Mannesmannufer, umgesetzt. Bisher wurde das Projekt vor allem von geflüchteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 14 und 27 Jahren aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Irak mit großem Interesse aufgenommen. Mit dem Publikmachen dieses Projektes möchte das Stadtmuseum alle Bürger zur Teilnahme und somit zum Austausch von Erfahrungen, Eindrücken und Ideen einladen. Zukünftig sollen - nach einer Anregung der Teilnehmer - die gemeinsamen Nachmittage themenspezifisch gestaltet werden, so zum Beispiel unter dem Oberthema "Religion". Finanziell unterstützt wird das Projekt von dem Feinkostladen "Nik the Greek" und dem Verein der Griechischen Ärzte in Nordrhein-Westfalen "Genesis e.V.".
"Menschen treffen Menschen (AT)"
Ganz im Sinne des Erfahrungsaustausches steht auch das geplante Projekt "Menschen treffen Menschen (AT)": der Verein "Jung trifft Alt Düsseldorf e.V." entwickelt gemeinsam mit dem ZOF e.V. und dem Stadtmuseum einen Ort der Begegnung für Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Geschlechts. Bisher realisierte der unter anderem von der "Aktion Mensch" und der "Stiftung van Meeteren" geförderte Verein "Jung trifft Alt Düsseldorf e.V." generationsübergreifende Projekte und Aktionen vor allem künstlerischer Art. Im Rahmen des angestrebten Projektes, das voraussichtlich alle zwei Wochen an Freitagnachmittagen in den Räumlichkeiten des Stadtmuseums stattfindet, soll nun zusätzlich der kulturelle Austausch gefördert werden. Ziel ist es, einen lebendigen Treffpunkt für alle Einwohner Düsseldorfs - ob mit oder ohne deutschen Pass - zu schaffen, wo erzählt, gelesen, gekocht, gemalt und gezeichnet wird.
Museumsführungen in der Muttersprache
Darüber hinaus soll den Geflüchteten künftig ein- bis zweimal im Monat die Möglichkeit gegeben werden, in ihrer Muttersprache durch die Sammlungspräsentation des Museums geführt zu werden. Im Zuge des Projektes "Willkommen in Düsseldorf" ist das Stadtmuseum auf Ari Arif aufmerksam geworden, der dabei als Dolmetscher fungiert. Aufgrund seiner Geschichtskenntnisse und seines Talentes zur Vermittlung von Inhalten entstand die Idee, eine Führung von einem ehemaligen Flüchtling für Flüchtlinge anzubieten. Ab September stehen Führungen durch die Düsseldorfer Stadtgeschichte auf Hocharabisch, Kurdisch und Persisch auf dem Programm. Natürlich sind grundsätzlich alle Bürger zu der Führung eingeladen.
Kooperation mit dem Filmmuseum
Filmmuseum und Stadtmuseum laden zudem am Sonntag, 4. September, zu einer gemeinsamen Veranstaltung auf Hocharabisch und Deutsch unter dem Motto "Die Welt in bewegten Bildern erleben - Von Düsseldorf zu fernen Ländern" ein. Sie beginnt um 13 Uhr im Stadtmuseum mit einer Führung zum Thema "Vom Mädchen zur starken Frau - herausragende Düsseldorferinnen der Vergangenheit" und geht im Filmmuseum mit der Vorführung des mehrfach ausgezeichneten Werks "Das Mädchen Wadjda" weiter.
Ausstellungsprojekte
Bereits in der Ausstellung "Baraka" (Februar 2016) präsentierte das Stadtmuseum die Ideen der Architekturstudenten der Peter Behrens School of Arts (PBSA Düsseldorf) zur Gestaltung einer funktionalen Wohnsituation in La Baraka, ein Viertel in Dakar, welches seit mehreren Jahren von westafrikanischen Flüchtlingen bewohnt wird. Der Gewinnerentwurf des vom Bund Deutscher Architekten (BDA) ausgeschriebenen Wettbewerbs soll vor Ort realisiert werden. Im November wird die Thematik lebensgerechtes Wohnen für Geflüchtete in der Ausstellung "Selbstbauprojekt für Flüchtlinge" ebenfalls in den Blick genommen. Mit der für September 2016 geplanten Ausstellung "Traditionelle Wohnhäuser in Syrien" möchte das Stadtmuseum seinen Besuchern darüber hinaus die syrische Wohnkultur näherbringen.
Weitere Informationen: 0211.89-96170, www2.duesseldorf.de/stadtmuseum