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Weihnachtsschmuck birgt bei allzu sorglosem Umgang auch Brandgefahren

Feuerwehr Düsseldorf warnt in der Vorweihnachtszeit vor Bränden mit Adventsgestecken, Christbäumen und Fondues/Kerzen sollten nie unbeaufsichtigt brennen!


Erstellt:
Redaktion: Buch, Michael

In der Adventszeit bis ins neue Jahr kommt es immer wieder zu Bränden, die durch Kerzen oder elektrische Lichter sowie durch Unachtsamkeit verursacht werden. "Brennende Kerzen sollten niemals unbeaufsichtigt brennen. Jeder sollte zu jeder Zeit Respekt vor offenem Feuer haben", appelliert Feuerwehrchef Peter Albers daher besonders in der Vorweihnachtszeit. Die Brände häufen sich meist zum Ende der Adventszeit. "Die Weihnachtsbäume, Tischdekorationen und Adventskränze sind über Tage, teils sogar über Wochen in den Wohnzimmern richtig ausgetrocknet und können so leichter in Brand geraten, wenn man nicht aufpasst", führt der Direktor der Feuerwehr aus. Dabei sei es einfach, vorzubeugen, bemerkt er und verweist auf die Tipps der Feuerwehr.

"Niemand soll auf geschmückte Kränze und Gestecke in der besinnlichen Zeit verzichten. Aber die Gefahren sollten jedem bewusst sein!" Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume – besonders mit echten Kerzen – sein können, belegen die Zahlen aus dem Vorjahr.

71 Mal rückte die Feuerwehr im Vorjahr zu Bränden durch Weihnachtsdeko aus

Die Einsatzzahlen im Zusammenhang mit Weihnachten sind konstant. So rückte die Feuerwehr von Ende November 2015 bis zum Dreikönigsfest am 6. Januar 2016 zu insgesamt 383 (Vergleichszeitraum Vorjahr: 386) Brandeinsätzen aus. 71 (41) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration oder Silvesterartikeln.

Beispiele:

  • Am frühen Abend des 12. Dezember setzte eine Frau beim Entzünden einer Kerze ihre Kleidung in Brand und verletzte sich schwer. Das Feuer konnte die betroffene Mieterin noch selber löschen, doch die verrauchte Wohnung und der Treppenraum mussten von der Feuerwehr durch einen Hochleistungslüfter von Brandrauch befreit werden. Aufgrund der schweren Verbrennungen, musste die Frau vom Rettungsdienst in eine Duisburger Spezialklinik gebracht werden.
  • Die Einheiten der Feuerwache Hüttenstraße und Werstener Feld eilten am 14. Dezember um 14.13 Uhr zu einem Brandeinsatz. In einer Wohnung am Krahkampweg in Volmerswerth entzündete eine außer Acht gelassene Kerze ein Wohnzimmer und führte zu einem Schaden von 100.000 Euro. Ein 14-jähriger Junge konnte sich noch rechtzeitig aus der Brandwohnung retten. Nach der Behandlung durch den Rettungsdienst wurde er in ein Krankenhaus transportiert.
  • Am 20. Dezember 2015 gegen Mittag brannte am Pirmasenser Weg in Eller ein Adventskranz. Die Mieterin der Wohnung löschte das Kerzengesteck bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr ab, so dass die Wehrmänner nur noch die Wohnung vom Brandrauch befreien mussten. Der Rettungsdienst untersuchte die Frau vor Ort, ein Transport ins Krankenhaus war nicht erforderlich.
  • In Mörsenbroich brannte am Neujahrsabend ebenfalls ein Adventsgesteck. Die Feuerwehr war schnell vor Ort und hatte den Brand zügig gelöscht. Mit einem Lüfter wurde die Wohnung vom giftigen Brandrauch befreit. Die Wohnungsinhaberin wurde vom Rettungsdienst untersucht, ein Transport in das Krankenhaus war nicht notwendig.

Diese Beispiele zeigen: Geschmückte Kränze und Gestecke sind schön anzusehen, aber leider auch "brandgefährlich". Schleifen, Engelshaar oder gebastelte Sterne zieren viele Weihnachtsdekorationen. Echte Kerzen stecken mitten in brennbaren Kränzen, Bäumen und Gestecken. Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon fällt der Baum um oder ein Windstoß streift die Gardine über die brennende Kerze. Wer echte Kerzen verwendet sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen. Auch ein bereitgestelltes Löschmittel, wie ein Blumensprüher, ein Eimer gefüllt mit Wasser oder ein Wasserlöscher, dürfen nicht fehlen. Und wer nicht auf echte Kerzen verzichten möchte? Vielleicht ist es ja eine Alternative, den Baum mit Kerzen und mit einer elektronischen Lichterkette zu schmücken. Zu den ganz besonderen Anlässen werden die Kerzen angezündet und gut beaufsichtigt. Die Lichterkette gibt dem Baum in der restlichen Vorweihnachtszeit seine Bedeutung.

Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit
Ein weihnachtliches Gesteck mit echten Wachskerzen sollte folgende Eigenschaften und Voraussetzungen erfüllen:

  • Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach frischer Ware fragen.
  • Wer selbst bastelt: Möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden.
  • Keine Steckschwämme verwenden, diese brennen wie Zunder.
  • Ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt aber dafür nicht.
  • Unter den Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.
  • Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden.
  • Rechzeitig vertrocknetes Grün aus den Gestecken herausnehmen.


Tipps im Hinblick auf Weihnachtsbaum und Lichter

  • Der Baum sollte möglichst frisch sein. Schon beim Kauf testen, ob er noch nicht rieselt. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Baumständer mit Wasser füllen.
  • Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit.
  • Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.
  • Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden. Fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen, Kerzen nicht zu weit herab brennen lassen, Kerzen immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
  • Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher aus. Für Tannenbäume sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen.
  • Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden.
  • Wer elektrische Lichter verwendet, sollte beim Kauf der Lichterkette auf das CE- und GS-Zeichen achten. Wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.

 

Tipps zu Fondue oder Tischgrill

  • Rechaud des Tischgrills/Fondues nicht in heißem Zustand nachfüllen.
  • Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden.
  • Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel, Backblech oder ähnlichem erstickt werden.
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