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Jugend Gesundheit
Korrektur - ergänzter Text
Was fördert die Gesundheit von Kindern?
Heinrich-Heine-Universität befragt alle Eltern bei den Schuleingangsuntersuchungen für Studie
Erstellt:
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf befragt in einer groß angelegten Studie bei den diesjährigen Schuleingangsuntersuchungen erstmals alle Eltern, welche Beratungs- und Unterstützungsangebote sie kennen beziehungsweise in Anspruch genommen haben. Diese Daten werden dann mit den Ergebnissen der Schuleingangsuntersuchung verknüpft, um herauszufinden, welche Angebote die Gesundheit der Kinder tatsächlich fördern. Düsseldorfs Gesundheitsdezernent, Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Projektleiterin Dr. phil. Simone Weyers, Prof. Dr. Nico Dragano, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, und Dr. Michael Schäfer vom Gesundheitsamt stellten Hintergründe und Einzelheiten der Studie in einem Pressegespräch vor.
Kommunale Gesundheitsförderung wird zunehmend vernetzt und lebenslauforientiert in Form von Präventionsketten und Präventionsnetzwerken gestaltet. Der Forschungsverbund "Vernetzte kommunale Gesundheitsförderung für Kinder" untersucht diesen Ansatz nun zum ersten Mal unter der Fragestellung: "Leistet dieses Konzept einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit von Kindern und zum Abbau gesundheitlicher Ungleichheit?"
Im Teilprojekt mit der Düsseldorfer Befragung "Gesundheit bei Schuleingang" werden die vorhandenen Angebote der kommunalen Gesundheitsförderung analysiert. Es wird überprüft, ob Gesundheitsförderung bei den Kindern ankommt, die sie benötigen. Im Zusammenspiel mit den Daten der Schuleingangsuntersuchung wird dann der gesundheitliche Nutzen für die Kinder ermittelt.
Deshalb erhalten in den nächsten beiden Jahren die rund 10.000 Eltern der Schulneulinge bei den Schuleingangsuntersuchungen einen Fragebogen und werden gebeten, diesen zu beantworten. Die Teilnahme ist freiwillig. Alle Bestimmungen des Datenschutzes werden eingehalten, denn Daten zur Gesundheit des Einzelnen sind besonders geschützt. Gefragt wird, an welchen Präventionsangeboten die Kinder teilgenommen haben. Die so gewonnenen Erkenntnisse werden dann anhand der Daten der Schuleingangsuntersuchung mit dem Entwicklungs- und Gesundheitszustand der Kinder verglichen. Dabei wird ein besonderer Augenmerk auf Familien mit Präventionsbedarf gelegt. "Ziel ist es, nicht nur herauszufinden, welche Präventionsangebote tatsächlich genutzt werden und welche Wirkungen das hat, sondern auch, wie Familien bei Bedarf zur Nutzung dieser Angebote motiviert werden können", erläutert Gesundheitsdezernent Prof. Dr. Andreas Meyer Falcke. Und Projektleiterin Dr. phil. Simone Weyers ergänzt: "Die Studie soll nicht nur den Gesundheitsgewinn durch Präventionsnetzwerke abschätzen, sondern auch Verfahren entwickeln, die den Kommunen ermöglichen, ihre Routinegesundheitsdaten für eine stetige Evaluierung zu nutzen."
"Der Erfolg der Gesundheitsförderung hängt davon ab, ob es gelingt, die Eltern einzubinden und einen Rückhalt in den Familien sicherzustellen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, Bedürfnisse und Anforderungen der Eltern zu verstehen sowie die Gründe, die einer Teilnahme an den Angeboten entgegenstehen", erläutert Dr. Michael Schäfer vom Gesundheitsamt. Zu den Schwerpunkten der Studie gehört deshalb, im Austausch mit den Eltern Potenziale und Zugangsbarrieren zu identifizieren, um die Angebote zukünftig insbesondere für benachteiligte Familien noch attraktiver zu machen. "Die Ergebnisse unterstützen die Kommunen bei der effizienten und zielgruppenorientierten Planung und Umsetzung der Präventionsnetzwerke", so Prof. Dr. Nico Dragano, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie der Heinrich-Heine-Universität. Weitere Informationen gibt die Heinrich-Heine-Universität im Internet unter: www.uniklinik-duesseldorf.de/unternehmen/institute/gesundheit-bei-schuleingang/
Über den Forschungsverbund
"Vernetzte kommunale Gesundheitsförderung für Kinder" – kurz: "Gesund Aufwachsen" ist ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben von insgesamt sechs Verbundpartnern. Die Partner stammen aus den Bereichen Ernährung, Bewegung, seelische Gesundheit und Integrationsforschung, Gesundheit bei Schuleingang sowie Wissenstransfer. Forschungsgegenstand ist die kommunale Gesundheitsförderung für Kinder in Form von sogenannten Präventionsnetzwerken. Das Ziel hierbei ist, dass Kinder unter möglichst gleichen Startbedingungen gesund aufwachsen. Der Verbund untersucht das Zusammenwirken lebenslauforientierter Angebote und erarbeitet praxisorientiert Empfehlungen. Ein besonderer Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem Zugang von Familien in herausfordernden Lebenslagen und mit Einwanderungsgeschichte.
Zudem werden Optimierungsmöglichkeiten für den Informationsaustausch der kommunalen Akteure über das Internetportal inforo-online.de erarbeitet. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Verbundpartner sind das KATALYSE Institut, die Deutsche Sporthochschule Köln, das Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster, die Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung der Universität Duisburg-Essen, das Centre for Health and Society der Heinrich Heine Universität Düsseldorf und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Weitere Kooperationspartner sind die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung der Evangelischen Hochschule Freiburg. Mehr Informationen zum Vorhaben erhalten Sie auf der Website www.gesundaufwachsen.net.