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Kultur
Wanderndes Mahnmal macht Station in der Zentralbibliothek
"Betlehem" von Daniele Franzella
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Der in Palermo lebende und aus einer Krippenbauerfamilie stammende Bildhauer Daniele Franzella hat sich mit dem Thema Flucht und Vertreibung auseinandergesetzt und dies in besonderer Weise künstlerisch umgesetzt. Dabei entstand die Skulptur "Betlehem": Ein etwa lebensgroßer Esel, der "die überdimensionalen Lasten des Exodus" trägt. Nach der Präsentation in der Johanneskirche ist das Kunstwerk nun auf Einladung der Stadtbüchereien Düsseldorf und des Vereins Düsseldorf Palermo e.V. von Mittwoch, 31. August, bis Sonntag, 20. November, in der Zentralbibliothek am Bertha-von-Suttner-Platz 1 zu sehen.
Der Titel der Skulptur, Betlehem, stellt einen Mix aus dem italienischen "Betlem" und der deutschen Schreibweise "Bethlehem" dar. Die Skulptur besteht aus verschieden Materialien und zeigt auf der einen Seite die notwendigsten Habseligkeiten des menschlichen Alltags, die auch auf der Flucht mitgenommen werden: Ein Topf, eine Pfanne, aber auch ein Babybettchen, das an eine Krippe denken lässt. Auf der anderen Seite sind die Geißeln des Krieges dargestellt: eine Granate, Stahlhelme, auch schwarz verkohlte Bücher. Dazwischen sieht man Jutesäcke, die sowohl für die eine als auch für die andere Seite stehen können - als Behältnisse für Reis und Getreide, aber auch als Sandsäcke im Schützengraben.
Mit ihrer Höhe von rund drei Metern und der monochromen Gestaltung in schwarz wirkt die Figur in der lebendigen Umgebung einer modernen Großstadtbibliothek beklemmend. Mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Düsseldorf konnte Daniele Franzella sein Projekt realisieren. Der "Verein Düsseldorf-Palermo" versteht es als einen weiteren Meilenstein in der künstlerisch-kulturellen Verknüpfung der beiden Kunst- und Kulturmetropolen.
Das Kunstwerk Betlehem kann zu den Öffnungszeiten der Zentralbibliothek montags bis freitags von 11 bis 20 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden.