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Umwelt Soziales
Verzicht auf Plastiktragetaschen: Letzte Plastiktüte geht im Rewe-Markt über die Ladentheke
Umweltamtsleiter Stefan Ferber: "Die Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt die Idee, Plastikabfälle zu reduzieren."
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Im Rewe-Markt an der Bilker Allee 57 ist jetzt ein Stück Einkaufs-Geschichte zu Ende gegangen: Dort ging am Montag, 22. August, die letzte Plastiktragetasche über die Ladentheke. Die ersten Tüten aus Polyäthylen gab es Anfang der 1960er-Jahre an den Kassen der Geschäfte. Jetzt hat Rewe als erster großer Lebensmittelhändler in Deutschland entschieden, flächendeckend auf den Verkauf von Plastiktüten zu verzichten und stattdessen auf die Mehrfachverwendung von alternativen Tragetaschen und Einkaufskartons zu setzen. Ziel ist die Reduzierung von Plastikmüll.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt die Idee, Plastikabfälle zu reduzieren. Die Vermeidung von Verpackungsmüll ist ein Beitrag zu nachhaltigerem Konsum. "Statt 'Einmalnutzung' setzen wir auf Taschen und Beutel, die immer wieder für Einkäufe benutzt werden können", sagte Stefan Ferber, Leiter des Umweltamtes. "Die Vermeidung von Verpackungsmüll ist ein klares Signal für verantwortungsvollen und nachhaltigen Konsum in Düsseldorf, bei dem jeder ganz einfach mitmachen kann."
Für Kunden, die eine Tragehilfe für den Einkauf benötigen, stehen in den Rewe-Märkten mehrfach wiederverwendbare Alternativen zur Auswahl wie zum Beispiel Baumwolltragetaschen, Permanent-Tragetaschen aus Recyclingmaterial, Kartons und Papiertüten. "Mit dem Kauf dieser Alternativen kann jeder Verbraucher aktiv Verantwortung für Umwelt- und Meeresschutz übernehmen", erklärte David Hegemann, Leiter des Rewe-Marktes Bilker Allee. "Uns ist dabei bewusst, dass die Abschaffung der Plastiktüte nur ein erster Schritt zur Reduzierung von Plastikmüll sein kann. Daher arbeitet Rewe an weiteren Initiativen zur Reduzierung von Plastikverpackungen im Lebensmitteleinzelhandel".
Laut dem Umweltbundesamt werden in Deutschland pro Kopf und Jahr 76 Plastiktüten verbraucht. Bundesweit führt das zu einer Nutzung von 6,1 Milliarden Plastiktüten im Jahr oder 11.700 Tüten pro Minute. Deutschland gehört damit neben Italien, Spanien und Großbritannien zu den absoluten Spitzenreitern beim Plastiktütenverbrauch. Auf diese Weise entstehen jährlich 2,3 Kilogramm Verpackungsmüll pro Einwohner.
Im Einzelhandel bekommen Käufer immer noch, meist ohne Nachfrage, eine oder mehrere Tüten zum Transport des Einkaufs angeboten. "Viel zu viele Plastiktüten gelangen in die Natur, vor allem in Flüsse und ins Meer. Wegen seiner Langlebigkeit ist Plastik eine Gefahr. In riesigen Müllteppichen im Meer sterben jährlich hunderttausende Vögel und Meeressäuger. Sie verheddern sich oder fressen Plastik", erläuterte der Umweltamtsleiter.
Aber auch bei einer korrekten Entsorgung über die Gelbe Tonne und bestenfalls Recycling ist es laut Umweltamt aus ökologischer Sicht notwendig, den Verbrauch an Kunststoff- und Papiertüten zu reduzieren: Zur Herstellung einer Tüte werden wertvolle Rohstoffe und Energie benötigt, Chemikalien und Abgase belasten die Umwelt. Daher sind Tüten, die im Müll landen, obwohl sie noch nutzbar sind, eine Verschwendung natürlicher Ressourcen.
Anfang Juni hat Rewe als erster großer Lebensmittelhändler in Deutschland mit der Unterstützung des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) flächendeckend beschlossen, auf den Verkauf von Plastiktüten zu verzichten. Unterstützt durch den Nabu, setzt das Handelsunternehmen künftig auf die Mehrfachverwendung von alternativen Tragetaschen und Einkaufskartons.
Faustregeln des NABU
1. Plastiktüten vermeiden: Immer eigene Taschen, Rucksäcke und alte Tüten mitnehmen.
2. Wenn doch mal eine Einwegtüte nötig war - egal ob aus Plastik oder Papier: die Tüte so oft wie möglich wieder benutzen.
3. Erst wenn zu dreckig oder kaputt: Plastiktüte als Müllbeutel für den Gelbe-Tonne-Abfall nutzen.
4. Ganz gleich welches Material: keine Tüten- oder Beutelberge anhäufen. Auch Papiertüten und Baumwollbeutel sind ökologisch nicht besser als Plastiktüten, wenn sie nicht mehrfach genutzt werden.