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Kultur

Sonderausstellung "Neue Kunst Frau Ey": Neue Vortragsreihe startet im Stadtmuseum

Im Zentrum stehen das Junge Rheinland und seine Künstler/ Auftakt mit Maler Gottfried Brockmann


Erstellt:
Redaktion: Wotschke, Annemarie

Begleitend zur Sonderausstellung "Neue Kunst Frau Ey" präsentiert das Stadtmuseum, Berger Allee 2, neue Forschungen zum Jungen Rheinland und seinen Künstlern. Den Auftakt der Vortragsreihe macht Claudia Petersen vom Kunstpalast am Mittwoch, 22. März, mit einem Vortrag über den Maler, Zeichner und Grafiker Gottfried Brockmann. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.  

Der 17-jährige Gottfried Brockmann trifft während seiner Architekturlehre und Ausbildung zum Dekorationsmaler in Köln auf die Rheinische Gruppe progressiver Künstler. In engem Kontakt zu Franz Seiwert, Heinrich Hoerle und August Sander entwickelt er seine eigenwilligen, sozialkritischen Bildfindungen, die er als Meisterschüler von Heinrich Campendonk an der Düsseldorfer Kunstakademie weiterentwickelt. Als Vorstandsmitglied der Rheinischen Sezession tritt er während des aufkeimenden Nationalsozialismus in die Kommunistische Partei ein, leistet Widerstand und sieht sich zunehmend Repressalien ausgesetzt. Die Flucht nach Berlin beendet zunächst die erzählerischen Alltagsthemen im Werk von Brockmann, er nimmt Gelegenheitsarbeiten an und beginnt für Tageszeitungen zu arbeiten.

Die angestrebte berufliche Rückkehr ins Rheinland bleibt ihm auch nach 1945 verwehrt, er wird zunächst Kulturreferent, später Lehrer und Professor an der Muthesius-Werkschule in Kiel. Konsequent verfolgt Brockmann die Stränge seines Werkes lebenslang und greift etwa die Lehrtafeln, die er an der Düsseldorfer Akademie entwickelte, für seine Kieler Lehre auf und schreibt sie fort. Gottfried Brockmann lässt sich nicht auf einen Stil festlegen und beleuchtet den Menschen und das Menschliche mit wachem, ironischem Blick ohne die Frage nach dem Hintergründigen zu vernachlässigen.

Weitere Termine der Vortragsreihe sind am 19. April (Dr. Daniel Cremer: Städtische Starthilfe. Karl Koetschau, Walter Cohen und die Anfangsjahre des Jungen Rheinlands), am 3. Mai (Julia Reich: Eine folgenreiche Begegnung - Alfred Leithäuser, Josef Bell und Johanna Ey auf Mallorca 1927), am 24. Mai (Lukas Bächer: Carl Lauterbach - Künstler, Archivar, Hochstapler?), und am 7. Juni (Kathrin DuBois: Werner Heuser und der Expressionismus um 1920).  

Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos gibt es beim Stadtmuseum, Berger Allee 2,  Telefon 0211-8996170, www.duesseldorf.de/stadtmuseum

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