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Kultur

Heinrich-Heine-Institut übernimmt Nachlass von Wolfgang Welt

Der Nachlass enthält Briefe, hand- und maschinenschriftliche Werkmanuskripte, Fotografien, zahlreiche Materialien zu dem von Wolfgang Welt verehrten Buddy Holly, Lebensdokumente, eine umfassende Bibliothek und eine Schallplattensammlung


Erstellt:
Redaktion: Meissner, Valentina

Das Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14, hat den Nachlass des am 19. Juni 2016 verstorbenen Schriftstellers und Journalisten Wolfgang Welt übernommen. Der Nachlass, dessen Inhalte bereits teilweise über das eMuseum des Düsseldorfer Kunst- und Kulturarchivs (d:kult) abrufbar sind, enthält Briefe (unter anderem von Peter Handke, Hermann Lenz), hand- und maschinenschriftliche Werkmanuskripte, Fotografien, zahlreiche Materialien zu dem von Wolfgang Welt verehrten Buddy Holly, Lebensdokumente, eine umfassende Bibliothek und eine Schallplattensammlung vornehmlich aus den 60er- bis 80er-Jahren. Der Nachlass ist eine ideale Ergänzung der bereits vorhandenen Bestände zur Popliteratur, zudem bestand seit etwa zehn Jahren eine enge Verbindung mit dem Autor.

Wolfgang Welt wurde am 31. Dezember 1952 in Bochum-Langendreer geboren. Nach dem Abitur studierte er Geschichte und Englisch in Bochum und Dortmund; parallel arbeitete er als DJ und Schallplattenverkäufer. 1979 begann er für das Stadtmagazin Marabo (später folgten Musikexpress, Sounds und Überblick) Musik- und Literaturkritiken und Geschichten zu schreiben, die sich durch ihren radikal subjektiven Stil auszeichneten. Seit 1982 war Wolfgang Welt als Nachtportier tätig, zunächst in der Ruhrlandhalle, dann im Rathaus und ab 1991 im Schauspielhaus Bochum. Die rastlosen Jahre als Journalist und seine Erkrankung an einer schizophrenen Psychose standen im Mittelpunkt seiner Romane "Peggy Sue" (1986), "Der Tick" (2001) und der Werksammlung "Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe" (2006). Der autobiographischen Erzählhaltung blieb Wolfgang Welt auch in "Doris hilft" (2009) und "Fischsuppe" (2014) treu.

Anlässlich seines 60. Geburtstags erschien unter dem Titel "Ich schrieb mich verrückt" eine Auswahl journalistischer Texte sowie ein Sammelband ("Über Alles oder Nichts") mit Annäherungen an das vielschichtige Werk des Autors. Peter Handke, einer seiner Förderer, sieht in Wolfgang Welts lakonisch-lässiger Prosa "eine grundandere Art von Geschichtsschreibung", für den Literaturwissenschaftler Thomas Ernst ist er "einer der wichtigsten deutschen Popliteraten der Gegenwart".

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