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Soziales Flüchtlinge
Flüchtlinge: Stadt verabschiedet sich als Betreiber des Drehkreuzes
Seit September sind rund 42.000 Menschen am Flughafenbahnhof angekommen und zu ihren Bestimmungsorten gebracht worden
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Die Verantwortung der Landeshauptstadt Düsseldorf als Betreiber des Drehkreuzes für Flüchtlinge am Fernbahnhof "Düsseldorf-Flughafen" ist Ende März zu Ende gegangen. Seit Anfang September sind 128 Züge mit rund 42.000 Flüchtlingen aus Bayern oder Österreich dort angekommen. Die Menschen wurden erstversorgt und im Anschluss mit Bussen in die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Nordrhein-Westfalen gebracht. Dabei halfen und unterstützten neben vielen städtischen Mitarbeitern, auch Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, der Flughafen, die Rheinbahn und viele freiwillige Helferinnen und Helfer die Stadt bei dieser logistischen Herausforderung.
Oberbürgermeister Thomas Geisel bedankte sich am Drehkreuz bei den Beteiligten für die Unterstützung: "Mein herzlicher Dank gilt allen Helferinnen und Helfern, die mit viel Leidenschaft und Engagement dazu beigetragen haben, dass seit einem halben Jahr an jedem zweiten Tag bis zu 1.000 Menschen herzlich in Düsseldorf empfangen wurden. Pro Ankunftstag konnten wir auf 170 Unterstützerinnen und Unterstützer aus 28 Organisationen und Behörden sowie ein großes ehrenamtliches Netzwerk zählen. Dies ist beispielhaft für die Willkommenskultur in unserer Stadt", betonte der Oberbürgermeister.
Inzwischen hat das Land Nordrhein-Westfalen erklärt, die Aufgabe der Drehkreuzfunktion am Fernbahnhof selber übernehmen zu wollen. In der Zeit von Freitag, 1., bis Sonntag, 10. April, wechseln sich die Städte Köln und Dortmund als Drehkreuze ab. Am Fernbahnhof Düsseldorf wird während dieser Zeit eine geordnete Übergabe stattfinden. Alle Einbauten, die auf Veranlassung der Landeshauptstadt Düsseldorf vorgenommen wurden, werden zurückgebaut. Die Bezirksregierung Arnsberg wird unterdessen ihre Vorbereitungen treffen. Ab Montag, 11. April, ist der Fernbahnhof am Flughafen Düsseldorf dann das ausschließliche Drehkreuz für Nordrhein-Westfalen für den Zugverkehr mit Flüchtlingen.
Die Stadt Düsseldorf hatte die Aufgabe als Betreiber des Drehkreuzes Anfang September übernommen. Damals hatte die Bezirksregierung Arnsberg die Landeshauptstadt um Amtshilfe gebeten, da die Personalkapazitäten der zentralen Aufnahmestelle in Dortmund erschöpft waren. So mussten am Sonntag, 6. September, kurzfristig 400 Menschen in Düsseldorf in Empfang genommen und auf verschiedene Kommunen im Land weiterverteilt werden. Der verantwortliche Dezernent, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, aktivierte daraufhin den Krisenstab der Landeshauptstadt Düsseldorf.
"In diesem halben Jahr haben wir den Ablauf am Flughafenbahnhof immer wieder optimiert und wurden durch viele Netzwerkpartner unterstützt", resümierte die Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch. Neben vielen Ämtern der Landeshauptstadt Düsseldorf (Büro des Oberbürgermeisters/der Flüchtlingsbeauftragten, Feuerwehr, Amt für soziale Sicherung und Integration, Hauptamt, Jugendamt, Gesundheitsamt, Ordnungsamt, Digitale Stadt Düsseldorf) waren auch Hilfsorganisationen (Arbeiter Samariter Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst), Wohlfahrtsverbände (Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Diakonie), die Bundes- und Landespolizei, die Bundeswehr, die Deutsche Bahn, die Rheinbahn, die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Vodafone-Stiftung, Renatec, die Brauerei Schumacher, der Partyservice Fröhlich, Teekanne, Henkel, Natsu Food sowie nicht zuletzt viele ehrenamtliche Dolmetscher und Helfer an der Umsetzung beteiligt. Alle haben einen Beitrag dazu geleistet, dass die Flüchtlinge am Fernbahnhof "Düsseldorf-Flughafen" erstversorgt werden konnten. Die meisten Ankömmlinge wollten sich zunächst schlichtweg ausruhen und etwas zu essen und zu trinken bekommen, bevor sie mit Bussen zu ihren Unterkünften in andere Kommunen des Landes gebracht wurden. Pro Einsatz waren bis zu 25 ehrenamtliche Unterstützer sowie 15 ehrenamtliche Dolmetscher im Einsatz.