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Kultur

Erinnerung an die Bücherverbrennung in Düsseldorf vor 90 Jahren

Vertreterinnen und Vertreter von Stadt und Land lesen aus "verbrannten Büchern" vor


Erstellt:
Redaktion: Hirsch, Marie

Geschichten aus "verbrannten Büchern": Am Dienstag, 11. April, dem historischen Datum der ersten Düsseldorfer Bücherverbrennung 1933, erinnert eine Lesung an die unter dem Nationalsozialismus diffamierten Autorinnen und Autoren und ihre Werke. Beginn der Veranstaltung, an der auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller teilnimmt, ist um 17 Uhr in der Rotunde der Tonhalle, Ehrenhof 1.

Nach einer historischen Einführung zur Besonderheit der Düsseldorfer Bücherverbrennung im April 1933 durch Dr. Frederike Krenz von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf werden Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW, Dr. Frederike Krenz und Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke durch die Veranstaltung führen. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, die stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen Mona Neubauer sowie zahlreiche Persönlichkeiten aus Stadtgesellschaft, Landtag, Religionsgemeinschaften und Kultur werden aus den Werken vorlesen. Oberbürgermeister Dr. Keller wird zudem ein Schlusswort sprechen.

Der Eintritt ist frei. Der Einlass beginnt um 16.30 Uhr. Die Veranstaltung der Bezirksvertretung 1 findet in Kooperation mit dem Literaturbüro NRW e. V., der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und dem Dezernat für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf statt.

Hintergrund
Am 11. April 1933, einen knappen Monat bevor reichsweit Werke unliebsamer Schriftstellerinnen und Schriftsteller auf Initiative des Deutschen Studentenbundes öffentlich verbrannt wurden, fand auf dem Platz vor dem Düsseldorfer Planetarium, der heutigen Tonhalle, bereits eine Bücherverbrennung statt. Angehörige der Hitlerjugend, der Jugendorganisation des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes und evangelische Jugendbünde warfen hier unter großer propagandistischer Inszenierung unter anderem Werke von Erich Maria Remarque und Lion Feuchtwanger ins Feuer. Die Aktion war ein erster trauriger "Höhepunkt" der systematischen kulturpolitischen "Säuberungen" der Nationalsozialisten in Düsseldorf.

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