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Kultur
DADAisten in der Sommerfrische
Im Rahmen der Treppenhausausstellung "Dichter in Badehosen" lädt das Heinrich-Heine-Institut am Mittwoch, 31. August, zu einem Vortrag ein.
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Auch DADAisten müssen einmal in die Sommerfrische und am besten ist es, wenn man dort wohlbekannte Freunde trifft! Vor knapp 100 Jahren im beschaulichen Tarrenz/Tirol: In den Jahren 1921/1922 gaben sich Autoren und Künstler wie Tristan Tzara, Hans Arp, Max Ernst, Johannes Theodor Baargeld, Paul Eluard und André Breton ein Stelldichein, die vormals in Zürich, Köln und Paris ihr DADAistisches Unwesen getrieben hatten.
An der frischen Luft sprudelten die Ideen, Gedichte entstanden, Max Ernst erfand hier seine ersten Frottagen und Totalcollagen - wenn man nicht gerade auf Berge stieg oder sich in Seen tummelte. Relikte dieser alpinen Freizeitaktivitäten sind nicht nur zahlreiche Gruppenfotos, sondern auch die Zeitschrift "Dada au grand air/Der Sängerkrieg in Tirol", die man gleich vor Ort veröffentlichte. Doch die Tage waren nicht frei von Unbill, der Maler Francis Picabia wetterte aus Paris gegen Tristan Tzara, den selbsternannten Chef der französischen DADA-Bewegung. Und auch André Breton begann seine Ansprüche geltend zu machen, die kurze Zeit später zum Bruch mit DADA und dem Entstehen des Surrealismus führten.
Dr. Enno Stahl, Mitarbeiter im Rheinischen Literaturarchiv des Heine-Instituts, schildert die Anekdoten, Amouren und Zerwürfnisse dieses Zusammenseins am Mittwoch, 31. August, 19.30 Uhr im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12-14. Der Eintritt kostet fünf, ermäßigt drei Euro. Der Vortrag findet im Rahmen der Treppenhausausstellung "Dichter in Badehosen" statt.