Herr K. aus Düsseldorf hat vor einiger Zeit einen Schlaganfall erlitten und befindet sich nach Krankenhausaufenthalt und Reha endlich wieder zu Hause. Er überlegt nun, die schon lange geplante Urlaubsreise nach Mallorca zu stornieren, da er sich nicht vorstellen kann, wie das alles funktionieren soll - jetzt, wo er auf einen Rollstuhl und Pflege angewiesen ist. Ihm stellt sich die Frage nach der Barrierefreiheit von Unterkünften, ob und wie die Anfahrt zum Urlaubsort für Menschen mit Behinderungen zu bewältigen ist, ob Behindertenparkplätze vorhanden oder Museen, Cafés, Restaurants und Toiletten rollstuhlgerecht sind. Er fragt sich aber auch, ob eine Hilfsmittelversorgung am Urlaubsort gewährleistet werden kann und ob notwendige Pflegeleistungen erbracht werden können. Mit all diesen Fragen steht Herr K. nicht alleine da.

Mobilitätseingeschränkte Menschen machen in Deutschland 30 Prozent der Bevölkerung aus - Tendenz steigend. Die Touristikbranche hat dies erkannt. Zahlreiche Veranstalter bieten Kunden einen "normalen" Urlaub zu den beliebtesten Reisezielen Europas an, ohne auf Barrierefreiheit, Hilfsmittel oder Assistenz vor Ort verzichten zu müssen. Anbieter von barrierefreien Reisen, von barrierefreien, rollstuhlgerechten Ferienunterkünften, Reisen mit Begleitung finden sich unter anderem auf den Internetseiten von www.handicap-info.de, www.weitsprung-reisen.de, www.rolli-hotels.de, www.rollstuhl-urlaub.de  oder www.handicapnet.com.

Der seit mehreren Jahren erscheinende Reise-Ratgeber Handicapped Reisen Deutschland beinhaltet mehr als 1.000 geprüfte Beherbergungsbetriebe in ganz Deutschland, die überwiegend rollstuhlgerecht sind. Beim Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e.V. kann das aktuelle Reiseprogramm für Menschen mit und ohne Behinderung bestellt oder heruntergeladen werden. Eine weitere aktuelle Broschüre zu Ferieneinrichtungen und Hotels ist beim Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. erhältlich.

Auch Fluggesellschaften bieten spezielle Serviceleistungen für Reisende mit Mobilitäts- oder Sinneseinschränkungen an. Die Deutsche Bahn bietet seit Mai 2011 zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft "Barrierefreie Reiseziele in Deutschland" Pauschalreisen für Rollstuhlfahrer und seh- und hörbehinderte Menschen an: www.bahn.de/handicap. Die Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle e.V. (NatKo) mit Sitz in Düsseldorf, 1999 von sieben Bundesbehindertenverbänden gegründet, ist die zentrale Anlaufstelle für die Belange des barrierefreien Tourismus für alle und informiert zum Thema "Barrierefreies Reisen" und erteilt konkrete Reiseinformationen.

Über den CBF Darmstadt e.V. können körperlich beeinträchtigte Menschen den Euroschlüssel beziehen. Dieser ermöglicht ihnen den selbstständigen und kostenlosen Zugang zu behindertengerechten sanitären Anlagen - europaweit durch ein einheitliches Schließsystem.

Touristen, die der Landeshauptstadt Düsseldorf einen Besuch abstatten wollen, erhalten Hinweise und Anregungen für einen möglichst barrierefreien Aufenthalt in der 64 Seiten starken auf Deutsch und Englisch erhältlichen Informationsbroschüre "Düsseldorf Barrierefrei", die von der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH (DMT) herausgegeben wird. Dazu gehören die attraktivsten touristischen Sehenswürdigkeiten, Serviceeinrichtungen sowie Informationen über barrierefreie Unterkünfte, den öffentlichen Nahverkehr und Veranstaltungen. So werden beispielsweise Stadtrundgänge auch in Gebärdensprache sowie spezielle Führungen für blinde Menschen, Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer angeboten.

Herr K. muss auf seine Reise nicht verzichten. Er weiß, dass er seine geplante Reise seiner veränderten Situation anpassen muss, aber alleine findet er sich im Labyrinth der vielfältigen Reiseangebote und Informationen nicht zurecht. Hilfe erhält er in der Beratungsstelle für Menschen mit körperlichen Behinderungen, chronisch kranke und alte Menschen. Seit vielen Jahren hält das Gesundheitsamt Düsseldorf diese Beratungsstelle für Menschen mit körperlichen Behinderungen, chronisch kranken und alten Menschen vor und bietet ein alle Lebensbereiche umfassendes Beratungsangebot. Auch zu Fragen barrierefreien Reisens ist die Beratungsstelle als Anlaufstelle vermittelnd tätig und hält Informationen bereit. Weitere Informationen gibt es unter folgenden Links: www.cebeef.com, www.familienratgeber.de, www2.duesseldorf.de/gesundheitsamt/hilfen-und-beratung/chronische-krankheit-und-behinderung/beratung-fuer-alte-menschen.htmloder direkt unter der Rufnummer 0211.89-92681 beim Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf.