Bürgerdialog U81
| News Verkehrsmanagement U81
Der nun vorliegende Abschlussbericht dokumentiert den Dialog in den Werkstätten, in denen diskutiert wurde, detailliert. Bei der informellen Abschlussveranstaltung, die von allen Interessierten im Live-Stream verfolgt werden kann, haben die Menschen noch einmal die Möglichkeit, Fragen zum Auswahlprozess der Trassenverläufe zu stellen.
Gemeinsam mit den Menschen vor Ort fand die Planung für den zweiten Bauabschnitt der U81 seit September 2020 statt. Nichts weniger hatte sich das Amt für Verkehrsmanagement der Landeshauptstadt vorgenommen und in einem umfangreichen Planungsdialog umgesetzt. Gemeinsam mit Interessierten und Betroffenen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung wurde transparent eine geeignete Strecke für den Abschnitt zwischen Arena und Handweiser gesucht. Schritt für Schritt wurden mehr als 50 Varianten in fünf Werkstätten vorgeschlagen, diskutiert und bewertet.
Das Amt für Verkehrsmanagement der Stadt ist sehr zufrieden mit dem Prozess. "Es ist großartig, wie viele verschiedene Hinweise die Teilnehmenden zu möglichen Trassenverläufen mitgebracht haben. Das trägt zur erfolgreichen Planung des zweiten Bauabschnitts der U81 bei", sagte Projektleiterin Birgit Muéll. Auch von den Teilnehmenden gab es positive Rückmeldungen zum Planungsdialog: Sie bescheinigten der Stadtverwaltung und dem Expertenteam eine gute und sauber dokumentierte Arbeit. Diese sei nun wichtige Grundlage für viele Diskussionen, die das Verfahren in Zukunft noch begleiten werden.
Gemeinsam zum Trassenverlauf
Ziel des Bürgerdialogs war es, eine attraktive Direktverbindung zwischen der Messe Düsseldorf über Lörick zum Handweiser zu schaffen. Von den 55 Variantenvorschlägen für die Rheinquerung waren sechs grundsätzlich geeignet. Mit Hilfe der Nutzwertanalyse wurden diese anhand von 21 Kriterien, wie etwa Eingriffe in die Umwelt oder die Wirtschaftlichkeit, bewertet und unterschiedlich gewichtet. Das Ergebnis sind zwei bevorzugte Trassenvarianten. Offen ist nun die Frage, wie der Rhein gequert wird - mittels Tunnel oder Brücke. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. So wäre der Bau eines Tunnels bei Investitionskosten von 275 Millionen Euro teurer als die Brückenlösung mit 215 Millionen Euro. Auch eine Radverkehrs- und Fußgängerführung ist in einem Tunnel nicht möglich. Dagegen wird es bei einer Brücke schwieriger, diese in die Freiräume, darunter die Rheinaue zu integrieren.
Wichtiges Infrastrukturprojekt für die ganze Region
Die beiden bevorzugten Varianten sind in einer virtuellen Abschlussveranstaltung am Freitag, 10. September, vorgestellt worden. "Durch die beratende Einbindung der Menschen sowie Vertretungen aus Interessensgemeinschaften und den Ratsfraktionen konnten wir verschiedenste Interessen und Anregungen für den Trassenverlauf berücksichtigen. Das war für die Planung des zweiten Bauabschnitts der U81, welcher die viel diskutierte Rheinquerung beinhaltet, wichtig und zielführend," betonte Jochen Kral, Dezernent für Mobilität der Landeshauptstadt Düsseldorf. Er bedankte sich - auch im Namen von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller - für die engagierte Mitarbeit der Vertreter aus Meerbusch, Krefeld und Neuss im Rahmen des Planungsdialogs. Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement ergänzte: "Die neue Stadtbahnlinie U81 ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt. Sie schafft eine Direktverbindung zwischen dem Düsseldorfer Norden und dem Linksrheinischen sowie der Region und wird zudem den innerstädtischen Verkehr in der Landeshauptstadt entlasten."
Prognose: 15.500 Fahrgäste täglich
Auf der Grundlage des Düsseldorfer Verkehrsmodells wird für die U81 im Jahr 2030 ein Potenzial pro Werktag von 15.500 Fahrgästen täglich erwartet. Mit den im Planungsdialog bevorzugten Trassenvarianten für die neue Rheinquerung würde die Fahrtzeit auf der Strecke "MERKUR SPIEL-ARENA"/Messe Nord bis zum Handweiser nur noch 8 statt bisher 32 Minuten betragen. Beide Trassen, ob Tunnel- oder Brückenvariante, führen von der bestehenden Station an der Arena nach Lörick und weiter über die Böhlerstraße und Kevelaerer Straße bis zum Handweiser in Düsseldorf-Heerdt. Am Handweiser würde die Gleisverbindung so umgebaut, dass die Trasse der U81 an die Strecke Richtung Neuss anschließt. An der neuen Stadtbahnhaltestelle Düsseldorf-Lörick würde eine neue Gleisverbindung die neue Trasse mit den Stadtbahngleisen der K-Bahn verbinden und über Meerbusch bis nach Krefeld führen.
Ratsentscheid im Herbst 2021
Das Ergebnis des Bürgerdialoges wird nun zusammen mit der fachlichen Herleitung als Entscheidungsgrundlage für die Politik aufbereitet und dem Rat der Stadt Düsseldorf zur Beschlussfassung im Herbst 2021 vorgelegt. Der vorläufige Zeitplan sieht zunächst europaweite Vergabeverfahren für die Erstellung der Vorplanung inklusive Kostenschätzung vor. Auf dieser Grundlage soll im Sommer 2024 der politische Bedarf für die weitere Planung durch den Rat der Stadt Düsseldorf beschlossen werden und auch die Entscheidung für eine der beiden Trassenvarianten. Die Beantragung des Planfeststellungsverfahrens ist für Mitte 2026 vorgesehen. Mit dem Baubeginn kann voraussichtlich ab 2030 gerechnet werden.
Hintergrund: U81 und Planungsdialog
Mit der U81 bekommt die Landeshauptstadt eine neue Stadtbahnlinie. Bereits im Bau befindet sich der erste Abschnitt zwischen Düsseldorfer Flughafen und Freiligrathplatz, und somit die wichtige Anbindung des Airports an das Stadtbahnnetz. Die U81 soll zur Verkehrswende in der Landeshauptstadt beitragen. Das Amt für Verkehrsmanagement hatte sich letztes Jahr dafür entschieden, für den 2. Bauabschnitt der U81 einen umfangreichen Bürgerdialog mit Interessierten und Betroffenen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Stadtverwaltung zu führen. Das Ziel: Die bestmögliche Trassenvariante der Querverbindung zwischen Düsseldorf Messe und Handweiser zu finden.
Der Bürgerdialog wurde mit einer Auftaktveranstaltung im September 2020 im CCD der Messe Düsseldorf begonnen. Diese fand Covid-19-bedingt hybrid zum einen als Präsenzveranstaltung mit einer begrenzten Teilnehmendenzahl von 200 Interessierten aus Düsseldorf, Krefeld, Meerbusch und Neuss statt. Weitere 180 Menschen verfolgten zum anderen einen Livestream der Auftaktveranstaltung online.
Erste konkrete Vorschläge zum künftigen Verlauf der U81 konnten 68 Menschen in einer virtuellen Planungswerkstatt im Januar 2021 machen. Dabei wurden in intensiver Zusammenarbeit 53 Varianten erarbeitet. In der Werkstatt der Interessensvertretungen im März 2021 wurden diese diskutiert und teilweise ergänzt. Mit insgesamt 55 Variantenvorschlägen sind die Werkstätten mit Politik und Stadtverwaltung gestartet. In diesen drei letzten Werkstätten wurden die Ergebnisse der Eignungsprüfung und Nutzwertanalyse der Variantenvorschläge diskutiert, um so gemeinsam den bestmöglichen Trassenverlauf für die U81 im zweiten Bauabschnitt zu ermitteln.
Abschlussbericht steht in Kürze online
Der gesamte Bürgerdialog wurde dokumentiert und die Ergebnisse der einzelnen Werkstätten in einem umfassenden Abschlussbericht zusammengestellt. Dieser wird in Kürze neben allen Präsentationen, Protokollen und Filmen aus allen Werkstätten auf der Projektwebseite des Amtes für Verkehrsmanagement zu finden sein. Dort kann man sich auch für den Newsletter zum Thema anmelden unter
https://www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement/mit-bus-und-bahn/stadtbahnstrecke-u81/2-ba-rheinquerung/buergerdialog.html