Der öffentliche Raum spielt für die Lebensqualität in der Stadt eine bedeutende Rolle. Er umfasst innerstädtische Plätze und Freiflächen, die für Bürgerinnen und Bürger, sowie Besucher und Besucherinnen der Stadt frei zugänglich und öffentlich nutzbar sind. Viele innerstädtische Plätze sind unverwechselbare Orte, fest etablierte Mittelpunkte des Stadtlebens mit hoher Aufenthaltsqualität für Jung und Alt, bieten eine Bühne für Kunst und Kultur und nehmen positiven Einfluss auf das Stadtklima (Soziologie).
Die Anforderungen, Nutzungen, Funktionen und Ansprüche an den öffentlichen Raum unterliegen einem ständigen Wandel. Immer wieder haben aktuelle Ereignisse mit kurzfristig umgesetzten Maßgaben und Maßnahmen großen Einfluss, wie beispielsweise die Erweiterung von Außengastronomieflächen zu Zeiten der Corona – Pandemie. Auch die Errichtung sogenannter „protected Bikelanes“ oder das kurzfristige Aufstellen von 1000 Fahrradbügeln im Stadtgebiet im Zuge einer Fahrradfreundlichen Stadt veranschaulichen dies.
Für eine nachhaltige Entwicklung des öffentlichen Raums gilt es die aktuellen Herausforderungen, wie zum Beispiel Klimaanpassungsmaßnahmen zu betrachten und im Gesamtkontext geeignete und innovative Lösungen zu entwickeln. Dabei können Pilot- und Modellprojekte eine nützliche Hilfe sein, um Wirkungsweisen zu testen, ehe die Verstetigung einer Maßnahme erfolgt.
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Dabei stellt die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit bei Neu- und Umplanungen von Plätzen und Freiräumen einen wichtigen Pfeiler dar, so dass diese für lange Zeiträume bestehen und funktionieren. In kontinuierlichen Bau- und Umbaumaßnahmen wird der Wandlungsprozess sichtbar. Manche Baumaßnahmen verlangen nicht selten von allen Beteiligten viel Geduld und Erduldung ab, bis die neuen Qualitäten erlebt werden können.
Im Zeitalter der Globalisierung und schnelllebigen Medien ist Kommunikation jederzeit ohne direkten persönlichen Kontakt möglich und doch ist die Sehnsucht nach Heimatgefühl und sozialer Gemeinschaft groß. In der Großstadt leben neben den Einheimischen viele zugezogene Bürger und Bürgerinnen, die sich eine neue Heimat schaffen wollen. Sie alle suchen nach Gemeinschaft, Vertrautheit, Zugehörigkeit und Identität im eigenen Viertel.
Gestaltete Stadt- und Stadtteilplätze vor der eigenen Haustüre, die zum Aufenthalt einladen, können zum Treffpunkt und Ort der Kommunikation werden, ein Ort, an dem Identität und Identifikation entsteht. Häufig ist der Wunsch das direkte Umfeld zu verschönern und den öffentlichen Raum für stadtteilorganisierte Veranstaltungen oder Nachbarschaftsfeste zu nutzen die Initialzündung für einen Planungsprozess.
Der alltägliche Gebrauch und Großveranstaltungen üben einen hohen Nutzungsdruck aus, dem Materialien und Einbauten Stand halten müssen. Unter Vorgabe eines zwingenden Kostenrahmens sind zahlreiche Eigenschaften zu erfüllen wie beispielsweise qualitative Hochwertigkeit, Robustheit, Witterungsbeständigkeit, niedrige Pflege- und Wartungskosten, Langlebigkeit, Barrierefreiheit, Sicherheit, (Kriminalprävention), Flexibilität, Beständigkeit trotz Vandalismus.
In der Bevölkerung stellt sich häufig die Frage, welche Beweggründe für die Planung von Bauvorhaben ausschlaggebend sind. Maßgeblich verantwortlich für die Gestaltung sind die äußerst vielfältigen Nutzungsanforderungen, die der öffentliche bzw. städtische Freiraum bewältigen und dessen er gerecht muss.
An der Planung von Bau- und Umbaumaßnahmen sind eine Vielzahl von städtischen Ämtern und Kooperationspartnern beteiligt. Wichtige Bausteine im Planungsprozess sind öffentliche Diskussionen und Bürgerbeteiligungen. Dort werden die unterschiedlichen privaten, öffentlichen und städtischen Bedürfnisse und Erfordernisse vorgestellt und diskutiert. In der Regel sind die Gestaltungs-, Unterhaltungs-, und Nutzungsanforderungen sehr konträr und unter Abwägung aller Belange entstehen die Räume und Plätze in der Stadt, auf denen sich Besucherinnen und Besucher, Bürger und Bürgerinnen bewegen, begegnen und aufhalten können.