SchauPlätze - Theater in der Stadt

Spurensuche - Was bleibt, wenn der Theatervorhang gefallen ist?

Theaterplakat zum Stück "Die gelbe Jacke" Schauspielhaus Düsseldorf Dumont-Lindemann, 1914.

Spurensuche - Was bleibt, wenn der Theatervorhang gefallen ist?

In der Theatergeschichte Düsseldorfs spiegelt sich die deutsche Theatergeschichte, die weitgehend die Geschichte der deutschen Theaterstädte ist. Gehen Sie mit uns auf eine Reise zu vergangenen SchauPlätzen, lernen Sie die Hauptdarsteller und die Nebenrollen in diesem Spiel kennen. Jeder Theaterabend hat seine Vorgeschichte.

In den Sammlungen des Theatermuseums findet der Besucher Versatzstücke der Theatergeschichte: Theatervorhang, Theatermaske, Kostüme, Fotografien, Gemälde, Modelle, Requisiten geben einen Überblick über die vielfältigen Bestände.

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Theatergeschichte vom Ende des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts

Theater am Marktplatz, 1791. Gemälde von Rawlinson

Theatergeschichte vom Ende des 16. bis Ende des 19. Jahrhunderts

Vom 16. bis zum 20. Jahrhundert herrscht in Europa die Kulissenbühne als gängige Theatertechnik vor, die im höfischen Theater auf den Fürsten ausgerichtet war. Einzigartige Bildquellen belegen das höfische Gelegenheitstheater in Düsseldorf im Jahr 1585. Kurfürst Johann Wilhelm II. richtet 1696 das erste Operntheater in Düsseldorf ein. Von Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ende des 19. Jahrhunderts rückt das Theater in das Zentrum des bürgerlichen Lebens - an den Marktplatz. Karl Leberecht Immermann zieht 1834 die Aufmerksamkeit Europas auf sein Düsseldorfer Stadttheater.

Im Stadttheater am Hofgarten von 1875 (seit 1956 Sitz der Deutschen Oper am Rhein) folgt das Bürgertum den Prinzipien des höfischen Rangtheaters mit seiner gestaffelten Sitzordnung.

Schaupielhaus Dumont-Lindemann

Schauspielhaus Dumont-Lindemann, Eingang Carl-Theodor-Straße

Schaupielhaus Dumont-Lindemann

 Mit dem Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt die Moderne auch im Düsseldorfer Theater. Das private Schauspielhaus Louise Dumonts und Gustav Lindemanns folgt 1905 neuen architektonischen und künstlerischen Überzeugungen, die Düsseldorf ein weiteres Mal an die Spitzer der europäischen Theaterstädte bringt. Aus der Schule der beiden Theaterleute gehen bedeutende Schauspieler und Regisseure wie Gustaf Gründgens hervor.

Städtische Bühnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Operettenhaus an der Jahnstrasse. Foto: Koehler.

Städtische Bühnen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

 1925 eröffnet die Stadt Düsseldorf im Unterhaltungsquartier am südlichen Ende der Königsallee das sog. Operettenhaus an der Jahnstraße. Dessen wechselvolle Geschichte steht für die Entwicklung der Städtischen Bühnen Düsseldorf in den 20er Jahren, zwischen 1933 und 1944, in der Nachkriegszeit bis es 1951 zum Düsseldorfer Schauspielhaus umgebaut wurde.

Das Düsseldorfer Schauspielhaus in der zweiten Hälfte des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Düsseldorfer Schauspielhaus am Gustaf-Gründgens-Platz. Foto: Lore Bermbach

Das Düsseldorfer Schauspielhaus in der zweiten Hälfte des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts

1955 wird das Opernhaus der Städtischen Düsseldorf zur Deutschen Oper am Rhein umgebaut, und Karlheinz Stroux übernimmt die Leitung des Düsseldorfer Schauspielhauses. Siebzehn Jahre prägt Karlheinz Stroux als Intendant und Regisseur das Gesicht des Sprechtheaters in Düsseldorf. Dem Ensemble wie der literarischen Qualität des Repertoires verpflichtet bietet er "Welttheater" und hohe schauspielerische Leistungen. In seine Amtszeit (1970) fällt der Neubau des Schauspielhauses am heutigen Gustaf-Gründgens-Platz.

Von 1972 bis 1974 ist Ulrich Brecht Intendant, danach folgen Günter Beelitz (1974-1986), Volker Canaris (1986-1996), Anna Badora (1996-2006), Amelie Niermeyer (2006-2011), Valdemar Staffan Holm (2011-2012), Manfred Weber (kommissarisch bis 2014), Günter Beeltiz (2014-2016).

Die Deutsche Oper am Rhein in der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert und zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Deutsche Oper am Rhein, Heinrich-Heine-Allee Düsseldorf, 1956

Die Deutsche Oper am Rhein in der 2. Hälfte des 20. Jahrhundert und zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Noch länger als Karlheinz Stroux ist Grischa Barfuss in Düsseldorf tätig, der die Deutsche Oper am Rhein von 1964 bis 1986 leitet. In seinem sorgfältig geplanten Repertoire führen Werk-Zyklen die Zuschauer an neue Komponisten heran. 1986 folgte Kurt Horres, der bis 1996 Generalintendant war. Dann folgte Tobias Richter bis 2009. Während seiner Amtszeit wurde das Gebäude grundlegend saniert und mit dem ROM ein spektakuläres Ausweichquartier am Rheinufer bespielt.  Seit 2009 ist Christoph Meyer Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein.