Um den Austausch im Bereich der Stadtentwicklung in Europa zu fördern, findet alle zwei Jahre das URBACT-Festival statt. Vom 3. bis 5. Oktober trafen sich hierbei 97 neu ernannte URBACT Good-Practice-Städte in Tallinn. Über 450 Teilnehmende arbeiteten gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Good-Practice-Städte in verschiedenen Workshops in Telliskivi Creative City.
Dabei bestand der Großteil der Teilnehmenden aus Expertinnen und Experten aus Behörden, privater Unternehmen und Universitäten, welche mit Kommunen kooperieren. Programm-Expertinnen und Experten, Mitglieder des URBACT-Sekretariats und Vertreterinnen und Vertreter nationaler URBACT-Points vervollständigten die Teilnehmendenliste. Viele Städte informierten sich ausführlich über das URBACT Programm und trafen Teilnehmende aktueller Netzwerke mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Die Veranstalter hatten für die drei Tage des Festivals ein abwechslungsreiches und intensives Programm erstellt.
Am Dienstag gab es Studienbesuche, während der Abend der Preisverleihung gewidmet war. Als eine der 97 URBACT Good-Practice-Städte wurde der Lead Partnerstadt unseres Netzwerkes - Antwerpen - ein Zertifikat überreicht.
Der Mittwoch stand unter dem Hauptthema „Entdeckung“. Nach einer Begrüßung durch Jaanus Juss, Gründer und CEO von Telliviski, begannen die Arbeitssitzungen "Meeting the Cities", "Cities on Spotlight" und "Speed Networking". In diesen Sitzungen präsentierten die Good-Practice-Städte entweder die wichtigsten Themen ihres Projekts oder beantworteten diesbezüglich Fragen.
Der letzte Tag befasste sich eingehender mit thematischen Diskussionen um Wohnraum, Arbeitsplätze, Qualifikationen, Migrantinnen und Migranten und Flüchtlinge, Umweltfaktoren sowie fortgeschrittener digitaler Infrastruktur in Estland.
Der größte Teil des Festivals fand in der Umgebung der Telliskivi Creative City statt. Im Jahr 2009 entwickelte sich das alte Industriegebiet zu einem unabhängigen Geschäftszentrum mit über 200 Unternehmen, Firmen, NGOs, aber auch Proberäumen, Bars und Restaurants. Das Gelände ist vollständig in Privatbesitz, wobei die Mieterinnen und Mieter für die Gestaltung ihrer Räume selbst verantwortlich sind. Telliskiviis ist ein hervorragendes Beispiel für die erfolgreiche Umwandlung einer Industriebrache in ein lebendiges Viertel. Daher ist der Ort des URBACT City Festivals bereits selbst ein Good Practice Projekt, das uns während des gesamten Festivals inspirierte.
Da die gemeinsame Zeit für die anwesenden 97 Good-Practice-Städte begrenzt war, haben wir eine Vorauswahl getroffen auf welche Projekte in dieser Zeit ein Schwerpunkt gelegt werden sollte. Dies sind hauptsächlich Projekte zur integrierten Stadtentwicklung und sozialer Integration.
Nach zwei intensiven Tagen bestehend aus Information, Ideenaustausch und Netzwerken scheinen sich die folgenden Good-Practice-Städte als inspirierende Ideen besonders für unser Netzwerk zu eignen:
Aalborg: Ganzheitlicher Ansatz für die Stadterneuerung
#Governance #City Branding #Partizipation #Stadtplanung
Kranj: Nachbarschaftsnetzwerke und Quartierserneuerung
#Integrierte Stadtplanung #Stadtplanung #Stadterneuerung
Munich: Mobilitätsmanagement
#Umwelt #Luftqualität #Ernergieeffizienz #CO2 reduziert #Stadtmobilität
Murcia: Integrierte und beteiligende Stadterneuerung
#Integrierte Stadtentwicklung #Stadterneuerung
Pforzheim: Die Kraft der Kunst und des Grünen
#Integrierte Stadtentwicklung #Kultur & Erbe #Partizipation #Stadterneuerung
Torino: Areas of commercial coverage
#Ökonomie #Gastronomie #Lokale wirtschaftliche Entwicklung #Abfallmanagement
Zagreb: Wiederbelebung des öffentlichen Raumes
#Stadtentwicklung #Partizipation #Stadterneuerung
Weitere Informationen
Mit einem Tweet, der die Umwandlung des Telliskivi Areals herausstellte, gewann die Netzwerkpartnerstadt Casoria den Preis des Social Media Wettbewerbs mit dem Tweet „MAKE INDUSTRIAL WASTELAND GREAT AGAIN“ (Mache industrielles Brachland wieder schön!)
Der Preis wurde während des Festivals im Vaba Land Theater in Telliskivi übergeben.