Östlich Blanckertzstraße (Park Ludenberg)
Anlass
Nach der Verlagerung des ehemaligen Seniorenheimes und der damit verbundenen Aufgabe der Nutzung der Gebäude hat die Eigentümerin das Grundstück veräußert. Unter Einbeziehung der angrenzenden Grundstücke, die sich im Eigentum der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWD) sowie der Stadt Düsseldorf befinden, kann nun der gesamte Bereich zu einem attraktiven, in den Kontext der Umgebung eingebetteten Wohnquartier entwickelt werden.
Plangebiet
Das ca. 7,3 ha große Plangebiet liegt im Stadtbezirk 7 im Stadtteil Ludenberg nördlich der Bergischen Landstraße. Erschlossen ist es über die Blanckertzstraße. An der Bergischen Landstraße befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Gebiet die Bushaltestelle „Blanckertzstraße“.
An der Ecke Bergische Landstraße / Blanckertzstraße befindet sich ein Supermarkt, im Übrigen ist das nähere Umfeld durch Wohnnutzung geprägt, die im Weiteren an Flächen mit Wald und landwirtschaftlicher Nutzung angrenzt.
Innerhalb des Plangebietes sollen die vier- bis sechsgeschossigen Wohngebäude im Südwesten und die zweigeschossigen Wohngebäude im Norden sowie die Gebäude an der Hülsmeyerstraße und der Supermarkt erhalten bleiben. Das ehemalige Seniorenheim soll dagegen abgerissen werden. Die ehemaligen Unterkünfte für Geflüchtete auf dem städtischen Grundstück sind bereits zurückgebaut.
Das Gebiet weist einen großen Baumbestand auf.
Qualitätssicherndes Verfahren
Aufgabe des Wettbewerbs war, Lösungsvorschläge aufzuzeigen, wie im Plangebiet ein neues Wohnquartier mit einem attraktiven, generationsübergreifenden Wohnungsangebot, sozialer Infrastruktur und einer hohen Freiraumqualität geschaffen werden kann. Der Freiraum sollte als Raum für Erholung, Bewegung, soziale Aktivitäten und Biodiversität geplant werden, die Bebauung sich sensibel in die bestehende städtebauliche Situation integrieren. Insbesondere der das Gebiet prägende Baumbestand sollte Berücksichtigung finden.
Der Wettbewerb wurde als zweiphasiger, kooperativer städtebaulicher Wettbewerb mit Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt.
In der ersten Phase wurden 15 Planungsbüros zur Teilnahme aufgefordert, von denen 12 Konzepte erarbeitet und eingereicht haben. Anschließend wurden diese durch das Preisgericht, bestehend aus Vertretern der Politik, der Grundstückseigentümer, der Verwaltung und externen Fachplanern, bewertet und fünf Arbeiten für eine vertiefte Überarbeitung in der zweiten Phase ausgewählt.
In der abschließenden Preisgerichtssitzung am 14. Dezember 2021 wurde die folgende Rangfolge festgelegt:
1. Preis konrath und wennemar architekten ingenieure, Düsseldorf
2. Preis Thomas Schüler Architekten und Stadtplaner, Düsseldorf
3. Preis ASTOC Architects und Planners, Köln
4. Preis Mronz und Schaefer, Köln
ohne Preis: LOWEG Architekten, Aachen
Das Preisgericht hat dabei der Ausloberin empfohlen, mit dem 1. Preisträger Gespräche zu führen, und das Folgende festgehalten (Auszug Ergebnisprotokoll Preisgerichtssitzung):
„Die städtebauliche Integration hat überzeugt, aber auch Fragen mit Blick auf eine Umsetzung gestellt. Auch der Erhalt des Baumbestandes und die Umsetzbarkeit des Entwurfs müssen auf Funktionalität geprüft werden. Sollten in der Bearbeitungsphase Gründe gegen eine weitere Vertiefung sprechen, bleibt gemäß der Auslobung auch die Möglichkeit, mit dem 2. Preisträger in die Diskussion zu treten.“
Aufgrund der Coronapandemie wurde die Beteiligung der Öffentlichkeit zu Beginn des Wettbewerbs (März/April 2021), nach der ersten Preisgerichtssitzung (September 2021) und am 13. Dezember 2021, dem Vorabend der abschließenden Preisgerichtssitzung, in einer Online-Veranstaltung digital über eine Beteiligungshomepage – ergänzt um analoge Angebote (Plakate, Flyer und Aushänge der Bebauungskonzepte) im Plangebiet – durchgeführt.
Im Rahmen der ersten Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger wurden über die digitale Beteiligungsplattform 80 Wortbeiträge abgegeben, nach der ersten Preisgerichtssitzung haben 130 registrierte Nutzerinnen und Nutzer weitere 486 Kommentare abgegeben. An der digitalen Abschlussveranstaltung haben 168 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen. Alle Anregungen wurden den teilnehmenden Büros und auch dem Preisgericht zur Beachtung weitergegeben.
Der Wettbewerb bildet die Grundlage für das nun startende Bebauungsplanverfahren Östlich Blanckertzstraße (Park Ludenberg).
Bebauungsplan
Auf Grundlage des überarbeiteten Siegerentwurfs aus dem Wettbewerbsverfahren wird derzeit der Bebauungsplan Nr. 07/013 – Östlich Blanckertzstraße (Park Ludenberg) - aufgestellt. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes entspricht dem noch geltenden Bebauungsplan Nr. 6080/13, der für den Großteil der Fläche Altenkrankenheim, Altenwohnungen und Zubehöreinrichtungen mit entsprechenden Baufenstern festsetzt und somit nicht mehr den städtebaulichen Zielen an diesem Ort entspricht. Ein wichtiges Thema bei der Erstellung des Bebauungsplanentwurfes ist das Ziel, möglichst viele der erhaltenswerten Bäume zu schützen.