Glasmacherviertel
Anlass
Im Jahr 2005 wurde die Gerresheimer Glashütte nach fast 150 Jahren Betrieb geschlossen. Eine neue industrielle Nutzung wurde an diesem Ort als nicht sinnvoll bewertet, da sich zum einen die Standortanforderungen für Unternehmen geändert haben, zum anderen sich größtenteils Wohngebiete in der Nähe befinden, die durch neue Nutzungen nicht beeinträchtigt werden sollen. So ist das Ziel der Entwicklung, ein urbanes Quartier mit unterschiedlichen Wohntypologien, Gewerbe- und Dienstleistungsangeboten und der Integration eines Einzelhandelsstandortes in das bestehende Zentrum Heyestraße Süd zu schaffen. Die beplante Fläche umfasst ca. 32 ha. Weitere Bereiche, die früher auch Teile der Glashütte waren, werden getrennt von diesem Verfahren betrachtet.
Plangebiet
Das Plangebiet befindet sich im Osten Düsseldorfs im Stadtbezirk 7. Abgegrenzt ist es durch die derzeit noch verrohrte nördliche Düssel im Westen, der Straße Nach den Mauresköthen im Norden, der Heyestraße im Osten und der Bahnlinie Düsseldorf – Wuppertal/Mettmann mit dem S-Bahnhaltepunkt Düsseldorf-Gerresheim im Süden.
Durch seine Lage im Süden des Stadtteils Gerresheim ist es gut an dessen Zentrum und vor allem den Bereich Heyestraße Süd angebunden, der Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie bietet.
Das Plangebiet ist durch die Lage am S-Bahnhof (S 8, S 28), die Endhaltestelle der U73 und verschiedene Buslinien sehr gut an den ÖPNV angeschlossen. Die MIV-Erschließung erfolgt in Richtung A 46 über die Rampenstraße und Glashüttenstraße nach Süden, über die Torfbruchstraße ist die Verbindung nach Norden gewährleistet. Über die künftige Ortsumgehung Gerresheim und weiter die Höherhofstraße soll zukünftig das Plangebiet nach Westen an die Innenstadt angebunden werden. Richtung Erkrath führt die Morper Straße.
In Richtung Osten erreicht man auch die Düsselauen sowie die Gerresheimer Höhen und damit ein reizvolles Naherholungsgebiet.
Als Erinnerung an die Glashütte bleiben die Denkmäler Elektrozentrale, Kesselhaus, Heyebad und der Glasturm bestehen. Ebenfalls unter Denkmalschutz steht das Bahnhofsgebäude.
Qualitätssicherndes Verfahren
Im Jahr 2008 wurde das mehrstufige Werkstattverfahren „Perspektiven für Gerresheim Süd“ mit intensiver Beteiligung der Öffentlichkeit zur Erarbeitung eines städtebaulichen Konzeptes für das Gesamtgebiet durchgeführt. Der Gewinnerentwurf stammt von der Arbeitsgemeinschaft Reicher Haase Assoziierte, Hannelore Kossel und ISR.
Diese Planung wurde auf ihre Umsetzbarkeit hin überprüft und an die aktuellen Rahmenbedingungen, insbesondere den erhöhten Wohnraumbedarf in Düsseldorf, angepasst. Anfang 2014 wurde der überarbeitete Masterplan erneut in einer Öffentlichkeitsveranstaltung und in den politischen Gremien vorgestellt.
2019 wurde der Masterplan nochmals angepasst. Der aktualisierte Masterplan wurde in den politischen Gremien vorgestellt und beschlossen, so dass er die Grundlage für das derzeit laufende Bebauungsplanverfahren bildet.
Das städtebauliche Konzept sieht eine klare Gliederung der Baufelder vor. Das Zentrum des Quartiers bildet der Düsselpark, der die denkmalgeschützten Gebäude Elektrozentrale und Kesselhaus integriert. In den Wohnquartieren können unterschiedliche Wohntypologien entstehen. Außerdem ist die Ansiedlung von Einzelhandel vorgesehen, der auch der Versorgung der neu entstehenden Nachfrage in dem Gebiet dienen wird. Der Einzelhandelsstandort soll in das bestehende Zentrum Heyestraße Süd integriert werden und an dieser Stelle zu einer Aufwertung des Zentrums führen. Des Weiteren sind vier Kitas und eine Grundschule geplant.
Bebauungsplan
Auf Grundlage des Siegerentwurfs aus dem Werkstattverfahren und der Überarbeitung aus dem Jahr 2019 wird derzeit der Bebauungsplan Nr. 07/007 - Glasmacherviertel - aufgestellt. Ebenso werden die Ziele der übergeordneten Planungen berücksichtigt. Ziel ist es, ein lebendiges Quartier mit einer guten Infrastruktur zu schaffen.
Aufgrund noch nicht geklärter Grundstücksverfügbarkeiten im Südwesten und Südosten des Plangebietes wurde das Gebiet in zwei Planungsabschnitte geteilt. Für den Großteil des Gebietes soll zügig Planungsrecht geschaffen werden. Dieses Vorgehen wurde durch den Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung am 16.09.2021 beschlossen.
Die Kontaktdaten dienen der Auskunft zum Bebauungsplanverfahren. Hinweise zum Erwerb von Wohnungen können nicht gegeben werden.