Der Hauptzugang zur Gartenanlage am Joseph-Beuys-Ufer korrespondiert mit dem Mittelrisalit des Museumsgebäudes jenseits der Straße; dieser axiale Bezug setzt sich im Ehrenhof fort und führt über das zentrale Bassin zum heutigen Haupteingang des museum kunst palast. Der breite Zugangsweg im Rheingärtchen wird von vier japanischen Kirschen flankiert und führt in Richtung Rhein. Nördlich und südlich des Weges liegen in der Art eines Parterres zwei gleich große, rechtwinklige Rasenfelder mit langgestreckten Blumenrabatten. Gehölzpflanzungen mit parallelen Wegen trennen diesen mittleren Gartenteil optisch von der Verkehrsstraße und der Aussichtsterrasse am Rhein.
Nördlich der Rasenflächen schließt sich eine Fläche um ein ovales Wasserbecken an, in dem die Skulptur der "Wasserträgerin" steht. Die Skulptur bildet den Abschluss der Nord-Süd-Achse mit den zwei symmetrisch angeordneten Rasenfeldern des mittleren Gartenteils.
Die "Wasserträgerin" stammt von dem Bildhauer Bernhard Sopher (1879-1949). Er gehörte zur Künstlervereinigung "Junges Rheinland" um die legendäre Mäzenin und Galeristin Johanna Ey (1864-1947) und galt unter den Nationalsozialisten als "entartete Kunst".
1925 schuf der Künstler die lebensgroße Bronzefigur "Wasserträgerin", die eine nackte, auf dem Kopf ein Gefäß tragende Nubierin darstellt. Die Arbeit wurde im Entstehungsjahr 1925 von der Stadt erworben. Mit dem Bau des Rheingärtchens fand sie 1928 Aufstellung in dem für sie geschaffenen ovalen Wasserbecken. Unter den Nationalsozialisten konnte Sopher´s Ehefrau die Skulptur zurück erwerben, indem sie der Stadt das früher hierfür entrichtete Künstlerhonorar ihres bereits in die USA emigrierten Mannes zurückzahlte, und sie so vor der Vernichtung retten. Sopher starb 1949 in Kalifornien. Seine Witwe stellte nach dem Krieg die Skulptur wieder dem Kunstmuseum zur Verfügung. 1954 wurde die "Wasserträgerin" wieder am ursprünglichen Standort aufgestellt.
Südlich des mittleren Gartenteils schließt sich ein kleinteilig gestaltetes Blumengärtchen mit Wechselflor an. Seine Aufteilung entspricht der orthogonalen Gestaltungssprache der übrigen Gartenteile, doch weist dieser Bereich keine Nord-Süd-Mittelachse auf. Ehemals elf, heute sieben Wechselflorbeete verschwimmen im Blick von den beiden Sitzbänken auf der Nordseite her zu einer einzigen Blumenfläche.
Der offenste und längste Gartenraum des Rheingärtchens ist seine hoch über dem Rhein gelegene Aussichtsterrasse. Von Engelhardt schätzte die Attraktivität der Aussichtsterrasse mit ihrem Blick auf die Weite des Stromes sehr hoch ein. Nicht Sitzplätze mit Blick auf Blumenpflanzungen haben in dieser Gartenanlage Priorität, sondern Sitzbänke mit Blick auf den Rhein.
Die 1927 gepflanzten Bäume in unregelmäßiger Stellung entlang der Aussichtsterrasse sind mittlerweile zu großen Exemplaren herangewachsen. Sie geben den Sitzbänken Schatten und schaffen für den Blick auf den Rhein und das Niederkasseler Ufer einen Vordergrund.
1967 wurde an der Aussichtsterrasse "Die Köchelspielerin" aufgestellt. Die Skulptur von 1961 ist eine Nachbildung nach dem Original von Bernhard Sopher. Die bronzene Erstausgabe aus dem Jahr 1926 befindet sich seit 1961 im Folkwang-Museum/ Essen.