Steinlaternen
Steinlaternen finden sich in Hunderten von Varianten in japanischen Gärten. Als Steinmetzarbeiten aus Naturstein schmückten sie früher als Votivgaben die Tempelwege. Erst später wanderten sie als schmückendes Element in die profanen Gärten. Der Garten im Nordpark ist mit vier Steinlaternen ausgestattet. In Ufernähe steht eine Steinlaterne der Form "Schneebetrachtung" oder "Yukimi". Sie wurde 2009 aufgestellt, als Ersatz für die von unbekannten Tätern mutwillig zerstörte Laterne der gleichen Kategorie.
Der Plan des Japanischen Gartens stammt vom japanischen Garten- und Landschaftsarchitekten Iwakii Ishiguro und seinem Sohn Shojiro. Dabei ist der Japanische Garten am Rhein kein Ebenbild eines Gartens in Japan. Er wurde eigens für Düsseldorf entworfen. Die Bauleitung hatten die beiden Gartenmeister Ishiguro und Sakuma und sechs weitere japanische Gärtner. Die größte Kunst der japanischen Gartenbaumeister ist es, die Natur in ihren Gärten in idealisierter Weise darzustellen. Dies hat in Japan lange Tradition. Schon im 8. bis 12. Jahrhundert - zur Nara- und Heian-Zeit, entstand die Grundform des heutigen traditionellen japanischen Gartens. Parallel entwickelten sich drei Grundtypen: der See-, Teich- und Inselgarten, der Hügelgarten mit künstlich aufgeschüttetem "Gebirge" und der Flachgarten. Dem Düsseldorfer Garten liegt dabei der Typ des Teichgartens (Chitei) zugrunde, den man in Japan auch Lustgarten nennt. Das in Düsseldorf anzutreffende Wegesystem mit Rundweg um den Teich ist noch eine Sonderform, die in Japan im 17. Jahrhundert entstand.
Alles in diesem Japanischen Garten am Rhein, auch "Garten der Besinnung" genannt, hat eine tiefere symbolische Bedeutung. Dabei ist es egal, ob es sich um Bäume, Teich, Steine, Quelle, Hügel, Laternen oder die Sitzgruppe am Teich handelt. Die Bäume haben dabei ebenso klangvolle Namen wie die Laternen oder die Steine. Sie heißen zum Beispiel "Baum des aufrechten Geistes", Laterne "Kasuga Stil" oder "Schutzstein". Die Insel im Teich symbolisiert eine Insel der Unsterblichen. Am Teich befindet sich auch eine symbolische "Schiffsanlegestelle mit Stein zum Befestigen des Taus". Darin tummeln sich Farbkarpfen, die zum Teil noch aus Tempelteichen von Nara in Japan stammen. Sie waren 1975 aus dem "Land der aufgehenden Sonne" nach Düsseldorf gekommen und in dem Teich ausgesetzt worden.
Bild: Melanie Zanin