Der Kö-Graben
Der Kö-Graben
Die Sympathie des Rheinländers fürs Französische ist bekannt. Sie gilt in der Küche, der Kunst und der Mode. Der populäre Kurfürst Jan Wellem, barocker Serenissimus und noch heute als Düsseldorfs Vaterfigur sentimentaler Verehrung, träumte von einem Versailles am Rhein, das niemals zustande kam.
Dass die Kö den Wandel der Zeiten überdauert und selbst ein Sammelsurium architektonischer Todsünden verkraftet hat, liegt vor allem in Ihrer von Anbeginn großzügigen städtebaulichen Konzeption, in der idealen Verbindung von Promenade, Wasser und Bäumen in geradliniger Führung von Norden nach Süden.
Der zuvor geschlängelt verlaufende Stadtgraben entlang der Festungsmauer wurde durch Veranlassung der Herren Bauer (Wasserbaumeister), Huschberger (Hofbaumeister), Weyhe (Gartenbaumeister), v. Douwen (Baudirektor) und v. Vagedes (Stadthalter) 1804 begradigt und mit Bäumen bepflanzt. Seither entstanden drei Brücken, der Corneliusplatz, die Tritonengruppe, der Bergische Löwe sowie das Kö-Gärtchen. Die Sonderformen der Geländer, Poller, Laternen und Parkbänke unterstützen und prägen das Bild der intensiv begrünten und historischen Allee, deren Baumbestand mehrmals wechselte.
Auf der etwa ein Kilometer langen Prachtstraße befinden sich insgesamt 220 Bäume in bis zu fünfreihiger Anordnung, davon 115 Kastanien und 100 Platanen. Große Teile des herausragenden Baumbestandes sind zwischen 50 bis 80 Jahre alt. Weiterhin werden von den Stadtgärtnern 5.000 Quadratmeter Rasenböschungen und 18.000 Quadratmeter Gewässerflächen gepflegt und nach Großveranstaltungen sauber gehalten.
Spezialrasen und Bewässerung für den Kö-Graben
Auf einer Fläche von mehr als 3000 Quadratmetern wurde die Böschung des denkmalgeschützten Kögrabens im Juni 2010 mit einem Rollrasen versehen.
Vorausgegangen sind lange Testversuche, denn unter den mächtigen Bäumen die den Kögraben säumen ist es für den Rasen nicht leicht zu gedeihen. Nun wurde die schattenverträgliche Sorte "BUGA-Schattenrasen" verlegt. Damit der Rasen auch wirklich eine Chance hat, musste zuvor noch der Boden verbessert werden. Ein spezielles LAVA-Substrat wurde auf der Böschung aufgebracht, es ist porös, verhindert dadurch Staunässe und ermöglicht eine gute Verwurzelung des Rasens. Anderseits speichern die kleinen Lavasteinchen Feuchtigkeit und geben sie nach und nach wieder ab.
Zur Bewässerung des Rollrasens wurden 1000 Meter Wasserleitung verlegt, insgesamt 120 versenkbare Regner sind an der Leitung angeschlossen. Sie sorgen für eine gleichmäßige Beregnung der Böschung. Das Wasser dafür wird aus dem Kögraben entnommen. Die Beregnung erfolgt nachts.