Etwas versetzt auf der gleichen Wiese steht der Gingko-Baum mit seiner für ihn typischen Blattform. Da er von dichtem Buschwerk und anderen Bäumen umgegeben ist, lässt er sich vom Kölner Weg aus nur schwer ausmachen. Charakteristisch ist sein Stamm, der sich nach wenigen Metern Höhe deutlich zur Seite neigt. Insgesamt zeigt der Gingko eine recht schmale Silhouette.
Der Ginkgo ist ein sommergrüner Baum, das heißt, er wirft im Herbst seine Blätter ab. In seiner Jugend wächst er meistens schlank und auffallend gerade in die Höhe. Dies ändert sich später zunehmend und bei älteren Exemplaren findet man zunehmend waagerechte Äste, die den Bäumen häufig zu einer ausladenden, mächtigen Krone verhelfen.
Meist besitzt der Ginkgo zwei Haupttriebe, von denen aber einer schwächer ausgebildet ist. Die an den Ästen auftretenden Langtriebe können je nach Umweltbedingungen zwischen 20 und 100 cm im Jahr wachsen. Bei den ebenfalls vorhandenen Kurztrieben beträgt der Zuwachs im gleichen Zeitraum dagegen häufig nur ein paar Millimeter. Sie können sich aber ganz unerwartet zu Langtrieben entwickeln.
Typisch für den Ginkgo sind die fächerförmigen, breiten Blätter, die in der Mitte mehr oder weniger stark eingekerbt sind. Kaum ein Ginkgo-Blatt gleicht dabei jedoch dem anderen. So sind beispielsweise die Blätter von jungen Bäumen deutlich anders geformt als die von alten. Auffällig ist ihre tiefgrüne Farbe. Im Herbst jedoch leuchten die Blätter auffallend hellgelb, bevor sie schließlich etwa Anfang November abfallen.
Der Ginkgo fand ab etwa 1000 n. Chr. in ganz Ostasien als Tempelbaum Verbreitung und gelangte dabei auch auf die Koreanische Halbinsel sowie nach Japan. 1730 soll der erste Ginkgo Europas im botanischen Garten der Universität Utrecht in den Niederlanden gesät worden sein. Er steht heute noch dort und gilt als der älteste seiner Art außerhalb Asiens. Aufgrund seiner Resistenz gegen Schädlingsbefall und seiner Anspruchslosigkeit wird der Ginkgo weltweit als Stadtbaum geschätzt.
- Blattform: Fächerförmig mit mittigem Einschnitt, wachsen in Büscheln aus den Trieben
- Rinde: Dicke, korkähnliche Schicht, bei älteren Bäumen rissige Ränder
- Blüten: Bis 5 cm lange gelbe, hängende Kätzchen (männlich), weiblich Blüten unscheinbarer und deutlich gestielt
- Frücht: Kugelig, gelblich, etwa Walnussgroß; reifes Fruchtfleisch gibt unangenehmen Buttersäuregeruch ab
- Weiterer Name: Silberpflaume oder Fächerbaum
- Fruchtzeit: Oktober bis November
- Maximales Alter: 1.000 Jahre und mehr