Orte der Freizeitgesellschaft (Zweite Hälfte 20. Jahrhundert)
Orte der Freizeitgesellschaft (Zweite Hälfte 20. Jahrhundert)
Beim Wiederaufbau der im 2. Weltkrieg Krieg zerstörten Stadt und der weiteren städtebaulichen Entwicklung entstanden keine neuen großen Parks mit stadtteilübergreifender Bedeutung, weil auch die neuen Wohngebiete mit ihrer kleinteiligen, aufgelockerten Bebauung selbst viel Grün beinhalteten. Zudem wurden nun einstmals private Parkanlagen an Herrenhäusern, wie z.B. der Park Lantz oder der Garather Schlosspark öffentlich zugänglich.
Neu geschaffen wurde eine Vielzahl kleinerer Grünanlagen, Grünverbindungen und vor allem Spielplätze, in denen die inzwischen spürbar gewandelten Ansprüche an das öffentlich Grün deutlich wurden: die Freiflächen sollten nicht nur ästhetisch gestaltet, sondern in erster Linie gebrauchsfähig sein. Die als moderne Nachfolger der traditionellen Stadtplätze in den 1970er-Jahren entstandenen Freizeitparks im Stadtteil Heerdt, am Sportpark Niederheit in Reisholz und an der Ulenbergstraße in Bilk sind mit ihren intensiven Spiel- und Sportmöglichkeiten ein Angebot für die moderne Freizeitgesellschaft.
Auch die im Zuge der Bundesgartenschau 1987 geschaffene Erweiterung des alten Volksgartens zum 70 Hektar großen Südpark, hat hohen Gebrauchswert: die heute größte Grünanlage der Stadt ist mit Streichelzoo, mehreren Parkcafés, Spiel- und Liegewiesen sowie großen Spielplätzen eine der vielfältigsten. Ihr Bio-Garten, die Wildwiesen und verschiedenen Biotop-Bereiche sind jedoch einer neuen Tendenz verpflichtet, die der Ökologie in der Großstadt auch einen Platz sichern möchte - ein Gestaltungsansatz, der seither bei der Pflege der Düsseldorfer Grünanlagen stärker berücksichtigt wird.
Baumpflanzungen an ausgewählten Straßenzügen waren in Düsseldorf Bestandteil jeder planmäßigen Stadterweiterung. Waren es 1910 erst 22.000 Straßenbäume und 1945 nach Kriegszerstörungen nur noch 10.000 Stück, wurde der Baumbestand in den Folgejahren systematisch vergrößert. 1980 hatte er sich bereits vervierfacht und im Jahr 2004 lag er bei 54.000 Bäumen, 2014 sind es 69.000 Bäume. Durch den Sturm Ela am Pfingstmontag 2014 wurden 14.000 von 69.000 kartierten Straßenbäumen sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Über 3.000 Totalschäden, sowie mehr als 8.000 Bäume die nur durch aufwendige Schnittmaßnahmen und Kronensicherung erhalten werden konnten.