1. Priorisierung des Fahrrads
1. Priorisierung des Fahrrads
Wieviel Mut ist da, die Attraktivität des Fahrrads, auf Kosten der KFZ, zu verbessern?
Ging es früher im Schwerpunkt um die Erhaltung der verkehrlichen Leistungsfähigkeit des Autoverkehrs in Düsseldorf, geht es heute darum ein nachhaltiges Mobilitätskonzept für die Stadt zu entwickeln. Es gilt Klimaschutzziele zu erreichen, die Lebensqualität für die Bevölkerung zu verbessern und die Leistungsfähigkeit aller Verkehrsarten sicher zu stellen.
Einen wichtigen Beitrag für die urbane Mobilität kann und muss hier das Fahrrad leisten. Nicht nur in der Gesellschaft hat die Bedeutung des Fahrrades stark zugenommen. Auch die Politik und wir, als Verwaltung, setzen neben dem ÖPNV auf das Fahrrad als elementaren Bestandteil der Mobilitätswende.
Warum wird nicht konsequenter gegen das Zweite-Reihe-Parken und das Parken auf Radwegen vorgegangen? Damit könnten, sogar ohne Infrastrukturausbau, kurzfristig die Bedingungen für das Radfahren maßgeblich verbessert werden.
Die Außendienstkräfte der Verkehrsüberwachung sind schon seit langem angewiesen, konsequent gegen Radwegparker und 2. Reihe Parker einzuschreiten. Auch aus diesem Grund wurde bei der Verkehrsüberwachung eigens eine Fahrradstaffel eingeführt, welche insbesondere auch die Radwege überwacht und Falschparker entsprechend ahndet.
Oftmals handelt es sich jedoch bei den Falschparkern auf Radwegen um Kurzzeitparker, so dass eine gebührenpflichtige Verwarnung durch die Dienstkräfte nur dann ausgestellt werden kann, wenn das verbotswidrige Verhalten in flagranti festgestellt wird. Es ist sicherlich nachvollziehbar, dass eine dauerhafte Präsenz im gesamten Stadtgebiet nicht gewährleistet werden kann, da die Dienstkräfte neben anlassunabhängigen Kontrollen auch akuten Beschwerden nachgehen oder Sondereinsätze begleiten. Daher besteht für die Bürger auch die Möglichkeit einen Verkehrsverstoß als sog. Drittanzeige zu melden.
Weitere Informationen hierzu finden sie unter folgendem Link: www.duesseldorf.de/ordnungsamt/verkehrueb/drittanzeige
Warum ist es eigentlich so, dass in Parkhäusern nur Plätze für PKW sind und nicht selektiv/ strategisch distributiv auch (min. halbe Etage) für Lasten-/Fahrräder?
Die Abwicklung von Fahrrad- und KFZ-Parkplätzen in einem Parkhaus ist - historisch bedingt - noch vergleichsweise selten. In der Vergangenheit standen Parkbauten vornehmlich dem KFZ zur Verfügung. Zunehmend gewinnt das Parkhaus als Mobility-Hub jedoch an Bedeutung und auch andere Angebote werden in Parkhäusern ergänzt. Im Rahmen des Mobilitätsplan D, in dem u.a. ein Parkraummanagementkonzept entwickelt wird, beschäftigt sich auch Düsseldorf aktuell mit diesem Thema.
Generell ist zu beachten, dass bei der Kombination von Rad- und KFZ-Parken immer die Belange beider, im Sinne der Verkehrssicherheit und Nutzerfreundlichkeit, zu berücksichtigen sind. Die nachträgliche Umrüstung von Parkbauten, so dass auch Radfahrende diese nutzen können, ist häufig nicht möglich, da bauliche Rahmenbedingungen, wie beispielsweise Rampenneigungen oder eine zu niedrige Deckenhöhe, kaum anpassbar sind.
Kann man nicht versuchen in den Stadtteilen durch die BV‘s den Bedarf der Bürger zu erfragen und versuchen, die Bürger, die erstmal nicht bereit sind Radzufahren, abzuholen? Im wahrsten Sinne des Wortes, also flinke Kleinbusse & das Bilden von Fahrgemeinschaften, die zum Zweck haben den Flächenverbrauch des Individualverkehrs zu reduzieren, um so mehr Platz für neue Radwege zu schaffen?
Der Nahverkehrsplan regelt das Angebot im ÖPNV, also auch im Busverkehr. Dabei werden gewisse Standards zur Erschließung festgelegt. Gegen Ende des Jahres 2022 beginnt die Neuaufstellung des Nahverkehrsplans. Dabei werden das aktuelle Angebot und die Standards überprüft und auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Die aktuell laufende Angebotsverbesserung unter dem Titel „RheinTakt“ wurde ebenfalls von einer Öffentlichkeitsbeteiligung begleitet. Unabhängig davon werden die Landeshauptstadt und die Rheinbahn bald sogenannte On-Demand Systeme testen. Startgebiet werden hier äußere Stadtteile sein, die nicht mit großen Fahrzeugen angefahren oder mit teurer Schieneninfrastruktur erschlossen werden können.