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Kultur

Ein Weihnachtsgeschenk für das SchifffahrtMuseum

Sammlerin Ingrid Bechhold schenkt dem Museum am Burgplatz 14 Schiffsmodelle


Erstellt:
Redaktion: Meissner, Valentina

Das SchifffahrtMuseum darf sich kurz vor Weihnachten über eine ganz besondere Schenkung freuen. Das Museum im Schlossturm erhält 14 Schiffsmodelle aus einer privaten Sammlung. Die Schenkung wurde von der Sammlerin Ingrid Bechhold am Freitag, 16. Dezember, an den Kulturdezernenten Hans-Georg Lohe und Museumsleiterin Dr. Annette Fimpeler übergeben.

"Für die Sammlung des SchifffahrtMuseums ist es eine große Bereicherung, eine so umfängliche Schenkung zu erhalten. Seit der Existenz des SchifffahrtMuseums hat es bislang keine so große Schenkung aus Düsseldorfer Besitz gegeben. Für dieses großzügige Engagement bedanken wir uns bei Frau Bechold sehr herzlich", sagt Kulturdezernent Hans-Georg Lohe.

Ingrid Christine und Rudolf Bechhold betrieben im Süden von Düsseldorf das Hotel "Haus am Deich" in direkter Rheinlage. Aus Liebe zum Rhein und der Schifffahrt vergaben sie ab Mitte der 1980er-Jahre regelmäßig Aufträge an den Modellbauer Heinz Peters in Wuppertal. Es entstand nach intensiven persönlichen Gesprächen des Ehepaares mit dem Modellbauer jährlich ein historisches Schiffsmodell. Jedes Hotelzimmer wies so zum Schluss ein eigenes Exponat zur Geschichte der Rheinschifffahrt auf. Dabei galt das Interesse des Ehepaares vor allem der alten Zeit der Segelschifffahrt. Ihr Ziel war es, dass die Modellsammlung die wichtigsten Schiffstypen umfasst, die in den vergangenen Jahrhunderten auf dem Niederrhein gefahren sind. So entstand das Modell der im späten Mittelalter entwickelten Lauertanne bis hin zu solchen aus der Zeit der Dampfschifffahrt auf dem Rhein mit ihrer Sammlung.

"Die Schenkung ist ein wahrer Glücksfall für das Museum, denn die einzelnen Modelle werden aus gutem Grund nicht ins Magazin gebracht, sondern gleich in der Dauerausstellung im Schloßturm gezeigt werden: Einige Schiffstypen waren bislang in der Museumssammlung nicht vertreten und schließen damit eine 'Lücke'", freut sich Museumsleiterin Dr. Annette Fimpeler. Andere Modelle wurden aufgrund ihrer üppigen Ausstattung zusätzlich in die Vitrinen gestellt, einige wenige andere ersetzen zukünftig ältere Exponate des SchifffahrtMuseums, die weniger akribisch gebaut worden waren.

Die besondere "Handschrift" des Modellbauers Heinz Peters zeigt alleine das Beispiel einer Hecktjalk: Dieses Schiff eignete sich als Frachtschiff wie für den Personenverkehr und entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert zu einem der weit verbreiteten Typen. Der Modellbauer legte nicht nur großen Wert auf eine möglichst genaue Wiedergabe des Bauzustandes um 1830 im Fracht- und Personenverkehr, sondern er investierte zudem viel Zeit für zusätzliche Details, die auch die Ausstattung für das tägliche Leben an Bord betreffen. An Deck lässt sich das für Besatzung und Fahrgäste notwendige Wasserfass entdecken und - bei genauem Hinsehen - noch die Miniaturausgabe einer kleinen Bibel an Deck, die ein Fahrgast liegen gelassen haben könnte. Dieses Modell wird das Thema "Reisen auf dem Rhein" neben der Figur des Christopherus ergänzen.

Die Sammlung des SchifffahrtMuseums hat somit eine sehr willkommene Bereicherung erfahren, die ab sofort den Besuchern vorgestellt werden kann.

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