Spielerische Beschäftigung für Kugelfisch und Co.
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Im Süßwasserbecken des Aquazoo Löbbecke Museum wurde nun ein neues Hilfsmittel getestet: ein Futterball. Die großen Fische des Afrikabeckens sollen so noch mehr Abwechslung und Beschäftigung in ihrem Alltag erhalten. Die Premiere verlief erfolgreich: Das Spielzeugt sorgte vor allem bei den Kugelfischen "Mubi" und "Motombo" für großes Interesse.
Im Afrikabecken leben neben kleineren Buntbarschen zwei imposante Goldringel-Kugelfische (Tetraodon mbu) und ein Afrikanischer Knochenzüngler (Heterotis niloticus). Die großen Fische sind bei den Besucherinnen und Besuchern des Aquazoo bekannt und beliebt, denn besonders die Kugelfische "Mubi" und "Motombo" interagieren gerne mit den Menschen auf der anderen Seite der Aquarienscheibe. Für eine neue Form der Beschäftigung wurde den drei Fischen ein so genannter Futterball präsentiert und vor deren Augen mit kleinen Krebstieren befüllt. Während derart kleines Futter eigentlich auch zum natürlichen Speiseplan des Knochenzünglers gehört, steht es bei den Kugelfischen sehr weit unten auf der kulinarischen Wunschliste. Entgegen aller Erwartungen hielt sich der Knochenzüngler bei der Premiere aber noch sehr zurück und beobachtete aus sicherer Entfernung, wie Mubi und Motombo ihrem Spieltrieb freien Lauf ließen und die Kugel keine Sekunde mehr außer Acht ließen. Durch ständiges Anstubsen des transparenten Balls wurde der Inhalt durch ein kleines Loch freigegeben und von den beiden knapp 50 Zentimeter großen Fischen gefressen.
Marion Wille, Kuratorin für den Süßwasserbereich, war mit der Premiere sehr zufrieden: "Wir können jetzt schon sagen, dass wir die drei Fische mit dem Futterball sehr erfolgreich auf Trab halten werden. Der Knochenzüngler muss sich noch ein wenig an den neuen Gegenstand gewöhnen – er ist halt von Natur aus nicht so neugierig und verspielt wie Mubi und Motombo. Wir konnten aber sehr schön beobachten, wie auch er vom Inhalt des Balls profitierte und Krebse, die den beiden Kugelfischen entwischten, gierig aufnahm."
Spanndende Futtersuchen
Die Beschäftigung der Tiere nimmt in der Zootierhaltung eine wichtige Rolle ein. Die Interaktion mit Artgenossen aber auch mit artfremden Individuen ist für nahezu alle Tiere ein wichtiger Bestandteil ihres Tagesablaufs. Tierarten, die im Freiland fast den gesamten Tag mit der Nahrungssuche verbringen, sollten auch in menschlicher Obhut mit der Suche nach Futter bei Laune und Fitness gehalten werden. Dass beispielsweise die Zwergmangusten im Aquazoo ihr Futter regelmäßig aus diversen Verstecken zusammen suchen müssen, ist für regelmäßige Besucherinnen und Besucher des Hauses nichts Neues. Die Beschäftigung von Fischen dürfte den einen oder anderen aber vielleicht verwundern.
In den meisten Aquarien des Aquazoo erhalten die schuppigen Bewohner mehrmals am Tag möglichst kleines Futter. Zooplankton, das aus winzigen Krebstieren besteht, verteilt sich nicht nur über das gesamte Becken, es versteckt sich auch vor den gefräßigen Fischen. Auf recht einfache Art und Weise können die Zoomitarbeitenden so die natürlichen Verhältnisse imitieren und ihre Schützlinge permanent beschäftigen. Bei großen Fischen, die auch große Futterportionen gewohnt sind, gestaltet sich diese Form der Beschäftigung etwas schwieriger. Der Futterball bietet hier eine gute Alternative.